“You can’t change the world with a song
Now all that I ask
Is you stop singing
The day has been to long”
(Savoy Grand – Day Too Long)
Draußen wird es zurzeit immer dunkler, kälter und auch noch eklig feucht. Was nun tun? Entweder man legt zum 10.000.000 Mal “Walking On Sunshine” ein, um dann doch festzustellen, dass es schon lange keine Wirkung mehr hat, oder aber man mummt sich ein und versinkt in der wundervollen Melancholie, die nur mit dieser Jahreszeit kommt. Den Soundtrack dazu liefern die Briten Savoy Grand mit “Accident Book” – ihrem ersten Lebenszeichen seit 2005.
Zumindest spielen sich ihre neun Songs genau in diesem dunklen Bereich ab, verlangen fast nach der Intimität von Kopfhörern, um der Stimme von Sänger Graham Langley noch näher sein zu können. Wenn man sich die Zeit nimmt und der Band aus Nottingham eine Chance gibt, wird man mit einem bedächtigen Album belohnt, dessen Songs nicht auf eine Klimax hinausstürmen, sondern sich für jeden Ton und jede Textzeile die nötige Zeit lässt (“Last Night On Earth”). Schön wie man passend zur Stimmung jeden Gitarrengriff vernimmt
und jede Saite nachklingen hört. In “Photophobia” schwebt die Musik den größten Teil seiner 7:36 Minuten wie in Trance im Raum, um gegen Ende aufzublühen und damit einen Schimmer Hoffnung versprüht.
Während die Instrumente eine Art jazzige Soundscape-Atmosphäre schaffen, bedienen Langleys Texte Themen wie Trauer, lange Tage und natürlich auch Liebe. Ganz groß auch sein gefühltes Duett mit den Pausen, wenn er eine Frage stellt und keine Antwort außer Stille erhält. Insgesamt vielleicht genau das richtige Gegenstück zum etwas minimalistischeren “First Days Of Spring” von Noah And The Whale – so oder so ein tolles Album, das das Warten wert war!
Savoy Grand – Accident Book
VÖ: 27.11.09, Glitterhouse Records
www.savoygrand.com/