Irgendwie mag ich diese Band. Vielleicht weil mich ihr Sound so sehr an meine eigene Jugend erinnert, voller Freiheitsgedanken und Flausen im Kopf, ohne Uni, Nebenjob, und ohne die Überlegung „Gehe ich heute feiern oder muss ich lernen?“. Oder aber auch, weil mich jeder einzelne Song an Sommer erinnert, an Sonne und Meer – oder zumindest See hier in unseren heimischen Gefilden. Und an gemütliche Grillabende mit Freunden auf der Terrasse, bei lauen Temperaturen und einem kühlen Bier. Es ist sicherlich eine Mischung aus beidem.
The Drums machen, wie sie auf ihrer Myspace-Seite angeben, Post Punk. Ich würde es eher New-Wave-Surf-Garage-Post-Punk nennen. Oder schlicht und einfach eine Mischung aus den Beach Boys, Vampire Weekend und The Smiths. Tatsächlich heisst einer ihrer Tracks sogar „Let’s Go Surfing“ – ich lag mit meiner Vermutung also richtig.
Die Surf-Attitüde haben die zwei Frontmänner Jonathan Pierce und Jacob Graham bestimmt aus ihrer Heimat Florida mit nach Brooklyn gebracht, von wo aus sie seit Mitte 2009 zusammen mit Gitarrist Adam Kessler und Drummer Connor Hanwick die Welt mit ihrer Gute-Laune-Musik beglücken.
Bereits in früheren Tagen haben Pierce und Graham unter dem etwas grotesk klingenden Namen Goat Explosion Elektro-Pop gemacht, bevor sich ihre musikalischen Wege für einige Zeit trennten. Während Graham mit seiner neuen Band Horse Shoes eher mittelmäßigen Indie Pop produzierte, releaste Pierce mit Elkland das Album „Golden“ 2005 auf Columbia Records. Beiden schien jedoch etwas zu fehlen: einander. Und so kam es zu einem Revival, wenn auch in einer neuen Stadt und mit neuem Backup.
The Drums sind, neben 14 weiteren Bands, von BBC in die ‘Sound of 2010‘-Liste gewählt worden, NME.com zählte sie Dezember 2009 zu den Acts „that will be big next year” und auch Pitchfork lobt sie in ihrer Kategorie ‘Best New Music‘ und schwärmt von „fast, fun, uptight two-minute pop songs about making out or–more often–not making out“. Tatsächlich geht es in den meisten ihrer Songs um Liebe, oder eben Nicht-Liebe – so auch in ihrer aktuellen Single „I Felt Stupid“, die durchaus Ohrwurmqualitäten aufweist.
Das brandneue Video dazu zeigt die sexy Jungs, wie sie sich in weißen Tank Tops und Shorts sportlich betätigen während die Angebetenen am Rand sitzen und kritisch zuschauen. Durch die Schwarz/Weiß-Optik bekommt das Ganze noch einen wohligen Touch Nostalgie mit auf den Weg…
Sommer, bitte komm zurück!
httpvh://www.youtube.com/watch?v=sWxJgMBsiWc
Die Songs „Let’s Go Surfing“ und „I Felt Stupid“ sind neben vier weiteren seit Ende 2009 auf der EP „Summertime!“ (Moshi Moshi) zu finden.
Website: http://wearethedrums.com