“There must have been a creature
Controlling you like a marionette robot.
Or else how could you have said those things?”
(Say hi to your mom – The Death Of Girl Number Two)
Wie stellt man eine Band mit passenden Musikempfehlungen vor, die zu den absoluten Lieblingsbands gehört und noch dazu bereits sechs (!) Alben herausgebracht hat, von denen selbst versierte Indie-Anhänger noch nichts gehört haben? Des Rätsels Lösung: Man überstürze nichts und stelle jede Woche ein Album vor. Los geht’s mit Teil drei: Ferocious Mopes
Die Themen auf Album Nummer drei sind, wie bei den vorhergegangenen Alben, bei näherer Auseinandersetzung durchaus als ernsthaft einzuordnen, ansonsten eher ungewöhnlich anmutend. Wie bei einem entrückten Teenie. Genial sind die Ideen und Fantasien, für die ganz Rationalen unter uns aber wohl schon als Querulantentum einzuordnen.
Bezeichnend dafür die Aspekte, die sich auch auf diesem Album wieder finden: Es geht primär um Vampire und Roboter. Grimmig, der Welt die Stirn bietend, singt Elbogen über die Liebe zu einem Androiden. Text und Titel sprechen für sich: „I’m in love with an android, but so what? Stranger things have happend, stranger things have been loved.” Den Grund hierfür liefert er ironisch als nur logische Konsequenz aus einem Vorsatz: „…swore I’m done with humans…“ Nur beim Lesen der Lyrics alleine versteht man noch nicht, was das Lied so entzückend macht: das Piano, welches das Stück fast rührend wirken lässt.
Einen sehr intimen Einblick in die eigensinnige Gedankenwelt des Eigenbrötlers Eric Elbogen bekommt man auch bei dem ruhigen Song „I think I’ll be a good ghost“. Auch hier die wiederkehrende Thematisierung. Diesmal also Geister. Wie es wohl wäre selbst durchsichtig und federleicht zu sein? Synthesizer und Keyboard klingen wie ein Xylophon, den Takt angebend. Man bekommt beinahe die Impression er hätte geradewegs diesen ungewöhnlichen Monolog mit dem Aufnahmegerät festgehalten. Ich bin überzeugt davon: als Geist würde er sich gut machen. Oh und: das mit den Mädels würde ich einfach auf mich zukommen lassen…
Kurze Exkursion: Meine erste Assoziation bei dem Gedanken an eine One-man-Band ist immer die zu dem Musik-Genie Conor Oberst. Meine zweite Assoziation in Bezug auf „Say hi to your mom“ ist hierbei an „Poor Pete is a bit self-conscious“ geknüpft. Sowohl Titelgebung als auch der Refrains inklusive Instrumente lassen an jüngere Stücke von Bright Eyes denken. Nice!
Wer sich bis hierhin fleißig durchgelesen und durchgehört hat, dem sei neben dem verdienten gezollten Respekt auch noch angekündigt: es lässt sich noch steigern.
Mehr davon aber nächste Woche…
Say hi to your mom – Ferocious Mopes
VÖ: 07.06.2005 , Euphobia Records
Post scriptum: generell gibt es leider wenige offizielle Videos von “Say hi to your mom”, zum Schmunzeln lädt jedoch das Video eines Fans zu “Yeah, I’m in love with android” ein:
httpvh://www.youtube.com/watch?v=PmJksfyvrl4