Maybe it seems like we`re the underdogs
But we’ve got secret weapons, secret stuff
It’s you, It’s me
We laugh and we love
That’s our secret stuff
This is our story
It’ll be hard from time to time
But we’re both each others heroes
I’m yours, you’re mine
(Talking To Turtles – Monster’s Teeth)
Bei der diesjährigen Berlinale ließen die Veranstalter verlauten, dass man unter anderen den Deutschen Film stärken und unterstützen wolle – Sehr löblich! Wir gehen noch weiter und setzten uns als Ziel auch gute deutsche Musik zu pushen. Heute stellen wir euch in dem Zusammenhang Talking To Turtles, ein Duo aus Rostock und Leipzig vor, bzw. deren tolles Langspiel-Debüt „Monologue“.
„Talking to Turtles are Claudia Göhler and Florian Sievers“ steht im Innenteil der CD-Hülle. Zwei Person, die sich für 10 Tage in ein WG-Zimmer in Berlin eingeschlossen haben und mit diesem Werk wieder herauskamen. Wo sich bei vielen Menschen Streit und Kabinenkoller entwickelt hätten, kamen die beiden gestärkt, wenn auch fertig am Ende der Aufnahmen wieder auf die Straße. Oder wie sie es selbst beschreiben: „Freiwillige Isolation in einem WG-Zimmer in Berlin, Prenzlauer Berg. Ein 20qm Mikrokosmos, zwischen „perfekt“ und „scheiße“. Was soll man dazu noch sagen?
Schwer in Worte zu fassen, lassen sich dann auch die zehn Titel, die den Weg auf „Monologue“ fanden – verspielt, begehrend, mal angeschlagen – das Album kann alle Gefühlslagen und bleibt dabei immer spannend. Zumeist bildet die Akustik-Gitarre im Zusammenspiel mit einem Keyboard, Glockenspiel, Percussions aber auch Samples den Rahmen; im Mittelpunkt steht die Stimme von Florian Sievers: Mal zerbrechlich („Notice My Oh Ohs“), mal an Damien Rice erinnernd (in „25th Anniversary“), aber immer den Texten Leben einhauchend und häufig in einer Art Dialog mit einem mehrstimmigen Chor aus dem Hintergrund.
Groß ist sie, diese Platte, die man irgendwo zwischen Singer-Songwriter, Indie und Folk einordnen kann – obwohl man das gar nicht will. Zu viele sympathische Kleinigkeiten findet man bei jedem neuen Hördurchlauf, um dem Werk einen Stempel aufzudrücken oder ein Label überstülpen zu wollen. Passend dazu sind die Aufnahmen auch nicht clean, sondern eher etwas roher – aber im Positiven. Hier wurde wirklich mit Hand und Herz gearbeitet. Ist das vielleicht letztlich sogar die „secret weapon“? So oder so – es wirkt! Einziger Kritikpunkt: Mit 36 Minuten ist sie recht schnell vorbei, die schöne Zeit mit Talking To Turtles – aber wofür gibt es den Repeat-Knopf? Na, eben…
Talking To Turtles – Monologue
VÖ: 22. Januar 2010, Devil Duck Records
http://www.myspace.com/talkingtoturtles
Die „Talking To Turtles – EP“ gibt es übrigens über die Kollegen von Verein Ehemaliger Nachbarn als kostenlosen Download. Zur aktuellen CD gibt es noch kein Video, dafür aber ein sehr nettes Video zu „Lobster’s Riot“ von der EP!