And as the night started swallowing
You put the blood to my blue lips
Forced the life through still veins
Filled my heart with red again
(Frightened Rabbit – Living In Colour)
Die Schotten von Frightened Rabbit sind zurück mit traurigen Lyrics, Rockmelodien und Mitsingfeeling. Das dritte Album “The Winter Of Mixed Drinks” ist gerade erschienen und setzt die Geschichte von berührender Indie Rock Musik fort.
Wenn man nun als Frightened Rabbit Hörer sich der neuen Platte annimmt, fällt einem zunächst einmal auf: Nichts! Zumindest nichts besonders überraschendes. Das neue Album ist die Fortsetzung der zum Teil bedrückenden Textzeilen der anderen Alben und könnte fast schon das abschließende letzte Gliede einer Triologie sein, wenn man es im Vergleich anhört. Musikalisch wird hier liebevoll an Details gearbeitet, wie zum Beispiel “Skip The Youth” beweist. Das (gefühlt) 10 Minuten Intro lässt Spannung und Ungeduld entstehen. Zumindest bei den ersten paar Mal hören. Eine große Palette an Instrumenten wird hier zum Vorteil ausgenutzt und so arrangiert, dass Klavier neben dem sehr dominanten Schlagzeug immer noch ein wenig Platz findet. Gleichzeitig besingt Scott Hutchison die Befreiung von Menschen und Zuständen, wie kein anderer. Mit dieser aussergewöhnlichen Stimme besitzt er das Potenzial im Wohnzimmer wie auch im Konzertraum Gänsehaut zu verbreiten. Da muss man auch mal körperliche Schmerzen und Wutausbrüche hinnehmen nur um das Gefühl von Lebendigkeit zu besitzen, so gehört in den Songs “The Loneliness And The Scream” und “The Wrestle“. Schmerz mit daraus resultierender Motivation: das sind die Geheimzutaten für Frightened Rabbit, die mich spätestens seit The Midnight Organ Fight zu einem Fan der Band gemacht hat. Keine Ausschmückungen, keine Verniedlichungen, kein Drum-herum-Gerede. Bei Frightened Rabbit kann man sich sicher sein, dass Ehrlichkeit und Gefühle wahrhaftig spürbar sind.
Und obwohl das Album bestimmt lange in meiner aktuellen Playlist bleiben wird, muss ich doch zugeben: es ist Frightened Rabbit, wie wir es schon kennen. Leichte Weiterentwicklungen lassen nicht auf Neuorientierung oder Experimente schließen. Wir bewegen uns immer wieder in dem gleichen betrübten Glas voll Kummer und Schwermütigkeit kombiniert mit kraftvollen Gitarren- und Schlagzeug-Einsätzen.
Wer also eine komplette Richtungsänderung oder experimentellere Sounds erwartet, wird nicht ganz zufrieden gestellt. Wer sich aber seit Jahren im gleichen Gemütszustand bewegt, für den schlägt ein altbekannter Ton entgegen, der sicherlich immer willkommen sein wird.
Frightened Rabbit – The Winter Of Mixed Drinks
VÖ: 5. März 2010, Fat Cat
www.myspace.com/frightenedrabbit
Frightened Rabbot – Swim Until You Can’t See Land
httpv://www.youtube.com/watch?v=SzjERZU3wbY