All this space, we stretch to bend to pull
To keep our face on the other side of the world
And there’s no going back
And there’s only change
All my life has been on the edge of falling down
One cool night, they’re gonna put my heart in the ground
And there’s no going back
And there’s only change
(Holly Miranda – Everytime I Go To Sleep)
Nach zwei bisher veröffentlichten Alben mit ihrer Band “The Jealous Girlfriends” bringt die bezaubernde Holly Miranda jetzt ihr erstes Soloalbum heraus und wagt sich damit endlich auch alleine aufs Parkett der Musikbranche. Aufgewachsen in Detroit und dort schon in frühester Kindheit im Kirchenchor mit Musik in Berührung gekommen, verlässt sie mit zarten 16 Jahren die Highschool um in New York ihr Glück als Musikerin zu versuchen. Sie beendet die Schule über ein Fernstudium und kann schon ein Jahr später ein Angebot für ihren ersten Plattenvertrag verbuchen – den sie jedoch nicht unterschreibt, weil er ihr nicht seriös genug erscheint. So muss sich Miranda erst mit der Band „The Jealous Girlfriends“ als Kritikerliebling einen Namen machen, bevor sie, die sich selbst eher als Solokünstlerin sieht, in diesem Jahr endlich die Singer-/Songwriterperle „The Magician’s Private Library“ veröffentlichen kann.
Und dabei macht sie auch wirklich alles richtig – das Album ist eine gelungen Mischung aus eingängigen Melodien, den klassischen Songwriter-Instrumenten Klavier und Gitarre und dazu einem sphärischen Klangteppich aus Synthesizern und elektronischen Anklängen. Und über das alles schmiegt sich die elfengleiche Stimme der 27-jährigen, die so klar ist, dass sie sich äußerst geschmeidig ins Bild fügt.
Am eingängigsten sind das sehnsüchtige „Waves“ und das verspielte „Everytime I Go To Sleep“, die mit fast schon spieluhrartigen Melodien direkt ins Ohr gehen und dort auch einige Zeit verweilen. Holly Miranda hat ein außergewöhnliches Talent für zeitgemäße Arrangements, so scheint es, versteht sie es doch, ihre klassisch komponierten Songs durch außergewöhnlich elektronische Begleitinstrumentalisierung zu veredeln und damit Songs zu schaffen, die auch dank ihrer Stimme so federleicht daherkommen, dass sie der perfekte Soundtrack sowohl für einen Gruselfilm als auch für einen Peter Pan-Movie sein könnten. Ebenfalls herausragend sind das fast schon etwas unheimliche „No One Just Is“ und das dramatische „High Tide“.
Ein unbedingt empfehlenswertes Album!
Holly Miranda – The Magician’s Private Library
VÖ: 26. Februar 2010, XL Recordings
http://www.hollymiranda.com
http://www.myspace.com/hollymiranda