Und immer wenn du redest ist es alles nur ne Farce und Posse
das ist die Arroganz der Gosse,
die uns trägt
bist du stirbst und gehst
(Tommy Finke – Die Arroganz der Gosse)
Der Name Tommy Finke klingt wohl erstmal eher nach einem Comedian oder nach einem Autor. Doch weit gefehlt, Tommy Finke, der eigentlich Thomas David Finke heißt, ist Musiker. Wenn man den Lebenslauf betrachtet, merkt man schnell, dass hier auch kein totaler Newcomer am Werk ist, sondern eher jemand mit langer Bühnen- und Banderfahrung.
Hier ein paar Informationen: 2008 gründet er zusammen mit zwei anderen Jungs die Band “Hummelgesicht”, die sich mit Spaß-Punk durch einige Konzerte spielt. 2001 entsteht das Projekt “Stromgitarre“, bei dem Finke selbstgeschriebene Titel vorstellt. Tommy Finke tritt aber immer mehr als Solokünstler hervor und somit wird Stromgitarre eher zur Begleitband. Später verzichtet man komplett auf den Namen und übrig bleibt nur noch Tommy Finke & Band.
Nebenbei schreibt Finke Filmmusik unter anderem für den VFL-Bochum Dokumentarfilm “Wer braucht schon ein Sektfrühstück bei Real Madrid?“. Nun ist sein Album “Poet der Affen / Poet of the Apes” da und bastelt mit den einfachen Singer-Songwriter-Attitüden und radiotauglichen Songs eine besonders leichte Platte. Aber radiotauglich ist auch nicht immer gut. Radiotauglich kann auch heißen belanglos und das macht keine Freude mehr. Die Texte wirken recht einfach zusammengesetzt und berühren mich nicht wirklich. Obwohl das Intro “Poet der Affen” des Albums musikalisch sehr vielversprechend wirkt, enttäuscht schon der direkt nachfolgende Titel “Borderline Betty“. Der Text sollte wohl ernst gemeint sein, durch die musikalische Umsetzung entsteht weder Ernsthaftigkeit noch wirkliche Tiefe der Songs. Die Titel plätschern alle vor sich hin und lassen mein Interesse schnell verfliegen.
Was auf den ersten Blick Freude macht, ist die Tatsache, dass wir hier nicht nur eine CD sondern direkt zwei mitgeliefert bekommen. Einmal eine deutsche und einmal eine englische Version. Nur wenn man sich nach der Euphorie durchgehört hat, stellt man fest, dass Tommy Finke wohl der deutschen Sprache treu bleiben sollte. Die englische Version ist nämlich noch schwieriger für gut zu empfinden, als die Deutsche. Das liegt nicht am Sprachtalent, sondern daran, das die Texte noch abgedroschener klingen.
Wer deutsche handgemachte Musik und sympathisch wirkende Jungen unterstützen möchte, kann sich da durchaus drauf einlassen. Für alle anderen könnte das Anhören eher eine zähe Angelegenheit werden.
Tommy Finke – Poet der Affen / Poet Of The Apes
VÖ: 29. Januar 2010, Roof Music
www.tommy-finke.de
Tommy Finke – Stop The Clocks
httpv://www.youtube.com/watch?v=O1HCIQ3R62U