Words like violence
Break the silence
Come crashing in
Into my little world
Painful to me
Pierce right through me
Can’t you understand
Oh my little girl
All I ever wanted
All I ever needed
Is here in my arms
Words are very unnecessary
They can only do harm
(Nada Surf – Enjoy The Silence)
Es gibt viele Gründe (nicht immer die edelsten), warum eine Band oder ein Künstler die Songs eines/einer anderen covert: Man ist befreundet und fördert sich gegenseitig, man bewundert einen Künstler und setzt der Anhimmlung ein Denkmal in Form eines Covers oder man hat die Portion Anerkennung, die man für sich beansprucht, noch nicht bekommen und hofft durch eine solche Aktion eben diese zu erlangen. Oder aber man hat einfach keine Ideen mehr für eigene Songs.
Die niederen Beweggründe schieben wir bei einer Band wie Nada Surf mal flott beiseite – beglückt sie uns doch schon seit Jahren immer wieder mit tollen Indie-Perlen, denen zuletzt auch immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde. So scheint man mit dem letzten Album “Lucky” selbst in Deutschland den Durchbruch geschafft zu haben. Und auch den Vorwurf der Ideenlosigkeit und des Kreativ-Engpasses können wir getrost zu den Akten legen – sprechen doch mittlerweile sechs LPs im 2-3 Jahresrhythmus für einen gleichbleibend hohen Output (natürlich nur wenn man ihn nicht mit dem Veröffentlichungswahn eines Omar Alfredo Rodriguez-Lopez oder eines Jack White vergleicht). Doch trotzdem hat die Band mit “If I Had A Hi-Fi” just ein Cover-Album veröffentlicht.
Dieses zeigt die drei Bandmitglieder in gewohnter Form und das Ergebnis im gewohnten Nada Surf-Sound. So erstrahlen Songs wie Depeche Modes “Enjoy The Silence” oder “Agony Of Lafitte” von Spoon in eben dem Americana-/Indie-Pop-Gewannt, das sich seit Gründung 1992 langsam aber sicher herauskristallisierte und seit dem “Let Go“-Album aus dem Jahr 2002 immer mehr verfeinert wurde.
Ansonsten finden Songs von Bill Fox, The Go-Betweens, Arther Russell, Dwight Twilley, Kate Bush, Coralie Clement, Modi Blues, Soft Pack, The Silly Pillows und von Mecromina auf diese Weise eine Wiederaufbereitung, wobei gerade “Evolucion” der letztgenannten ein schönes Beispiel dafür ist, warum sich die Band immer noch neu erfinden kann: Zu Beginn düster und schwer, um dann den Weg in einen beschwingten Song zu finden. Damit gibt der Song ein gutes Abbild für das Schaffen der Band, die in ihren Songs immer zwischen den beiden Polen glücklich/beglückt und traurig/depressiv zu schwanken scheint. Außerdem darf Sänger Matthew Caws auch wieder seiner anscheinenden Leidenschaft in anderen Sprachen zu singen frönen (“Bye Bye Beaute” und “Evolucion”).
Letztlich reiht sich “If I Had A Hi-Fi” gut in die Diskographie der Band ein, die noch kein schlechtes Album gemacht hat – aber mit dem neusten Werk auch nicht ganz groß auftrumpft. Doch das ist schnell vergessen, wenn man bedenkt, dass durch die Veröffentlichung des Album eine der besten Live-Bands überhaupt mal wieder den Weg nach Deutschland findet um ein paar Konzerte zu spielen. Wir sagen Danke!
Nada Surf – If I Had A Hi-Fi
VÖ: 7. Mai, ADA Global/Warner Music Group
http://www.nadasurf.com
http://www.myspace.com/nadasurf
Nada Surf – Electrocution (Originally by Bill Fox) by ADAGLOBAL