SOMEONE STILL LOVES YOU BORIS YELTSIN – Let it sway

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Pretty girls don’t just park where they want to
They gotta go ’round in circles like we all do
Just like a mother betrayed
they’re gonna find some day
Everything is not OK

(Someone still loves you Boris Yeltsin – Sink / Let it Sway)


Someone still loves you Boris Yeltsin – die Band mit einem der großartigsten Namen der Musikszene kehrt zurück – im Gepäck das dritte Album „Let it sway“, coproduziert von Death Cab for Cuties’ Chris Walla.

Die starke Erwartungshaltung, die allein von Wallas Namen als ausführendem Produzenten ausgeht, können die sympathischen Jungs aus Springfield, Missouri, und so viel sei gleich zu Beginn verraten, ausnahmslos erfüllen. Sicherlich, „Let it sway“ erfindet das Rad der Indiepopmusik nicht neu – aber es scheint, als hätte Walla den Sound aus der Band herausgekitzelt, nach dem sie lange selber auf der Suche war.
War das erste Album „Broom“, 2005 veröffentlicht und im heimischen Keller mit dem nötigsten Equipment aufgenommen, ein zwangsweise lo-fi gehaltenes Album voll schrammeliger Popperlen mit Retro-Charme, das ihnen dank Hits wie „Oregon Girl“ und vor allem „Pangea“ den Durchbruch verschaffte, schienen die vier Amerikaner am schwierigen zweiten Album „Pershing“ zu scheitern und den Sound im Studio nicht umsetzen zu können, der sie aus ihrem Heimstudio in die ersten professionellen Aufnahmen geführt hatte.

Davon ist auf „Let it sway“ nichts mehr zu spüren. Bereits der Opener, „Back in the saddle” ist ein derartig eingängiger Ohrwurm, der beweist, dass SSLYBY ein seltenes Gespür für simple, aber wirkungsvolle Melodien haben.
Auch die weiteren Songs sind der beste Beweis dafür. Im rockigeren Gewand als bei den Vorgängeralben kommen einem immer wieder Weezer in den Sinn, vor allem beim Sing-a-long „Banned (By the Man)“ und dem herzzereißenden Lovesong „Everlyn“. An wiederum anderen Stellen blitzen die Beatles auf („Critical Claim“).

SSLYBY hören sich immer noch an wie SSLYBY, doch deutlich gereift. Songs wie „Stuart gets lost dans le metro“ und vor allem der beste Song des Albums, „Made to last“, der das Album bezaubernd sehnsüchtig abschließt, machen deutlich, dass die Band ihren College-Rockband-Lausbubencharme nicht verloren hat, aber trotzdem erwachsen geworden ist. Die Songs sind stimmig sowohl von Komposition als auch der Produktion und beweisen das Händchen für eine Instrumentierung, die die Melodien niemals übertüncht, sondern sich stets in den Dienst dieser stellt.

„Nothing’s made to last these days“ stellen SSLYBY am Ende des Albums sehnsüchtig fest – der Erfolg der sympathischen Amerikaner wird sich jedoch sicherlich noch eine ganze Weile halten.

5von58

Someone still loves you Boris Yeltsin – Let it Sway
VÖ: 17. August 2010 (Polyvinyl Records)
http://www.myspace.com/boris
http://www.sslyby.com

httpvh://www.youtube.com/watch?v=yf08bzeYfRs