TANNÖD – Filmkritik

“Einer muss es ja gewesen sein!”

(Traudl Krieger – Tannöd)

Eine wahre Begebenheit = ein erfolgreiches Buch = eine gute Filmadaption? Nicht immer eine Gleichung, die aufgeht. Doch Vorurteile beiseite, widmen wir uns heute mal ganz ohne Vorbehalte der Adaption des Romans “Tannöd” von Andrea Maria Schenkel, der von Regisseurin Bettina Oberli letztes Jahr als Film umgesetzt wurde.

Ein Dorf wird erschüttert: Familie Danner wurde über Nacht erschlagen. Jahre später kehrt Kathrin in das Dorf zurück, in dem ihre Mutter bis zu ihrem Tod gearbeitet hat. Ihr Ableben ist das Grund ihrer Rückkehr, auch wenn sie schon lange keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Obwohl der Mord der Familie Danner schon lange zurückliegt, beschäftigen sich die Bewohner immer noch damit, konnte ja auch immer noch kein Mörder gefunden werden, was auch daran liegen könnte, dass die Familie nicht zu den beliebtesten gehörte. Dennoch hat jeder Bewohner seine eigene Geschichte zu den Morden und jeder scheint daran Interesse diese Kathrin zu erzählen. Diese deckt dabei noch etwas ganz anderes auf.

Tannöd” lässt sich Zeit und gibt erst nach und nach mehr von der Geschichte um die Morde preis. Dadurch bleibt der Film spannend und bietet mehrere Ebenen und Blickwinkel. Julia Jentsch agiert zuweilen etwas zu zurückhaltend und hölzern, um dann gegen Ende wieder stärker aufzuspielen. Letztlich nicht der ganz große Wurf, aber eine willkommene Abwechslung zum Hollywood-Einheitsbrei! Heimatfilm eben mal etwas anders…

Tannöd (Ger 2009)
Regie: Bettina Oberli
Darsteller: Julia Jentsch, Monica Bleibtreu, Volker Bruch, Filip Peeters, Gundi Ellert
DVD-VÖ: 24. Juni 2010, Paramount Home Entertainment

httpvh://www.youtube.com/watch?v=FmUTTkPgyEk

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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