The open road, the path of greatness
It’s at your fingers
Go be the one that keeps on fighting
Go be the stranger
Just put your foot in front’ the other
Crow like the rooster
We are allowed to get us something
Free as a danger
Spinnin on the streets of stars
And ride away
Find out what you are
Face to face
Once you’ve had enough
Carry on
Don’t forget to love
‘Fore you’re gone
(Kings of Leon – The Immortals)
Die Kings of Leon haben ja seit ihrem großen Durchbruch mit dem letzten Album „Only by the night“ sämtliche Rekorde gebrochen. Ihre Konzerte sind mittlerweile bevölkert mit prominenten Bewunderern, das Album ging 6 Millionen mal über den Ladentisch und sie verkaufen mit Leichtigkeit die größten Arenen weltweit aus – müssen sich gleichzeitig seitdem jedoch auch immer wieder den Vorwurf des Ausverkaufs gefallen lassen, der damit zusammenhängt, dass „Only by the night“, eine Platte war, die sich vom ursprünglichen Sound der vier Amerikaner unterschied und zum ersten Mal einen gewaltigen Schritt in Richtung Radiofreundlichkeit und Kommerzialisierung machte – auch wenn das nicht heißt, dass die Qualität der Platte darunter gelitten hat.
Mit „Come Around Sundown“ erscheint dieser Tage nun das mittlerweile 5. Studioalbum – und auch damit wird sich dieser Vorwurf nicht unbedingt entkräften lassen – was gleichzeitig auch hierbei wieder nicht bedeutet, dass es sich um ein schlechtes Album handelt. Im Vergleich zu den großartigen ersten beiden Alben, die geprägt waren durch einen sehr rohen, unpolierten Sound, der in Verbindung mit der markanten und unvergleichlichen Stimme des Sängers Caleb Followill die Einzigartigkeit der Band ausmachte, ist auch „Come Around Sundown“ wie sein direkter Vorgänger eher zugänglich und glatter produziert. Nichtsdestotrotz gibt es auch endlich wieder Momente, in denen die alten, rohen und unbändigen Kings of Leon durchscheinen: Die Single „Radioactive“ ist ein guter Beweis dafür – das nervöse Gitarrensolo gleich zu Beginn, sowie Calebs Gesangslinien erinnern in kurzen Momenten an die großartigen ersten Alben, ähnlich wie das traurige „Pickup Truck“, das quirlige „Pony Up“ und der schnellste Song des Albums, „No Money“, die im Gegensatz zum Rest des Albums etwas kantiger und markanter sind – flirrende Gitarren, ein zuckender Bass gepaart mit Calebs verlebter Stimme erinnern einen daran, zu was die vier aus Tennessee unter dem Soundteppich der Radiohymnen fähig sind.
Songs wie „The End“, „Pyro“ oder auch das wunderbar melodiöse „The Face“ sind durchweg gute Songs – nur leider sind sie an manchen Stellen einfach zu glattproduziert – die Ecken und Kanten, die in früheren Zeiten so liebenswert waren und die Band ausmachten, sind einem breiten Soundgewand gewichen in dem jedes Gitarrenriff, jede Bassline ihren Platz hat – doch man wünscht sich teilweise das ungestüme Ausbrechen zurück.
Insgesamt ein gutes Album, das sicherlich wieder seinen Weg in die Charts finden wird und es nicht verdient hat, verrissen zu werden, da man den Songs nicht die Qualität absprechen kann – um ein großartiges Album zu sein, fehlt es jedoch etwas an Tiefe.
Kings of Leon – Come Around Sundown
VÖ: 15.10.2010 (Sony)
www.kingsofleon.com
www.myspace.com/kingsofleon
http://www.tape.tv/vid/105219