TIMO RÄISÄNEN – The Anatomy Of Timo Räisänen

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December, and the rain falls down
For the seventh week over my hometown
How long before we understand
That the water will soon take over the land
News reports, they ain’t too shy
Feeding us with all kinds of lies
And it seems to me
That we’re all gonna die..
(Timo Räisänen – We’re all gonna die)

Timo Räisänens fünftes Studioalbum „The Anatomy of Timo Räisänen“ ist eins der Alben, dass man sich unbedingt für die sich nun mehrenden heimeligen Winterabende bereitlegen sollte. In seiner Heimat Schweden seit Jahren bereits ein Star ist Räisänen hierzulande noch relativ unbekannt – so erschien das Album in Schweden bereits im März, Deutschland musste allerdings noch ein halbes Jahr auf das Releasedatum warten.
Räisänens hohe, leicht quäkige Stimme ist zwar an einigen Stellen zunächst gewöhnungsbedürftig, doch hat man sich einmal eingehört, entwickelt sie schnell einen ganz gewissen Reiz. Vor allem die langsamen Songs des Albums profitieren von der Klangfarbe seines Gesangs.
Der Schwede serviert uns auf diesem Album luftigen Indiepop mit ausladenden Harmonien und Melodiebögen – mal fröhlich-verspielt wie im swingenden „Without You“, mal tieftraurig wie beim Opener des Albums, „Cocaine“ – einer Pianoballade, in der Räisänen sehnsüchtig vor sich hin schmachtet und die einen in die perfekte Winterstimmung versetzt. Einige wenige Songs sind leider etwas kitschig geraten, andere dafür umso mitreißender – „Carrie Ann“ ist eine trotzig dahingerotzte Nummer voller Rhythmus und mit einem ordentlichen Mitgrölrefrain, „We’re all gonna die“, der abschließende Songs des Albums ist ein bedrohlich-schwermütig instrumentiertes Stück in dem Räisonens Stimme den perfekten Kontrast zur morbiden Stimmung bietet. Einer der Höhepunkte ist „Bleeding“, auf dem Räisänens Gesang endlich einmal eine Oktave tiefergelegt wird – was ihm wirklich richtig gut steht und den lässig-groovenden Sound des Songs perfekt unterstützt.
Für die Indiepopper unter uns ein durchaus hörenswertes Album, das auf weiten Strecken Spaß macht. Sicherlich kein Album für die Ewigkeit – dafür überhört man sich Räisänens Stimme doch zu schnell, doch genau das richtige für den herannahenden Winter.

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Timo Räisänen – The Anatomy Of Timo Räisänen
VÖ: 24. September 2010 (Razzia / Soulfood)
www.timoraisanen.se
www.myspace.com/timoraisanen
httpvh://www.youtube.com/watch?v=B1U2tzPvcpI