Von klassischer Filmmusik haben wir keine Ahnung – das muss ich zugeben. Dazu gehört nicht nur Nerdtum sondern tatsächlich auch musikalisches Verständnis, Instrumentenkunde und Harmonielehre. Nichtsdestotrotz sind dieser Tage zwei Filme herausgekommen inklusive Film Soundtracks, die wir uns doch mal angehört haben und zwar OHNE den Film gesehen zu haben.
Warum wir das machen? Weil die Komponisten Altbekannte der französischen Elektro und House Fraktion sind. Einmal Mr. Oizo, der einen Horrorfilm über Killerreifen dreht, alles Low Budget versteht sich, und sich für den Soundtrack zum Film mit Gaspard Augé von Justice zusammengesetzt hat.
Und dazu noch Daft Punk, die mit ihren Maschinenhelmen perfekt in den Look von “Tron: Legacy” passen.
Lasset also die modernen Filmkomponisten gegeneinander antreten:
MR.OIZO & GASPARD AUGÉ – Rubber
Ein ungewöhnlicher Soundtrack für einen ungewöhnlichen Film: Mr. Oizo & Gaspard Augé von Justice haben für Rubber ihre eigene Art von Soundtrack zusammengebastelt. Mr. Oizo oder Quentin Dupieux, wie er mit richtigem Namen heißt, hat seinen eigenen Horror-Komödien-Film gedreht in dem ein Todesreifen die Hauptrolle spielt und Leute tötet. Da wäre wohl die standardisierte Filmmusik Arbeit wohl auch eher fehl am Platz. Der Soundtrack startet auch erstmal mit einem Querflöten Duett – ernsthaft! Natürlich gibt es nicht nur so kuriose Sachen, sondern – wer kann es auch bei solchen Größen des französischen Elektrogenre auch bezweifeln – ein Riesen Aufgebot von Beats, Bass und sphärischen Melodien. Dieses wilde Durcheinander bietet bestimmt auch dem ein oder anderen DJ die Möglichkeit sich an dem Rubber Soundtrack zu bedienen, man nehme nur mal den Titelsong “Rubber“, oder “TV Slut“. Immer mit der Handschrift des Großmeisters versehen. Funktioniert bis auf einige Ausnahmefällen auch ohne Videomaterial.
Mr. Oizo & Gaspard Augé – Rubber
VÖ: 12. November 2010, Ed Banger
www.myspace.com/oizo3000
httpv://www.youtube.com/watch?v=GN_qZKVrE9I
DAFT PUNK – Tron: Legacy
Ganz ungewohnt arbeiten unsere Helmköpfe an einem Soundtrack. Für den Science-Fiction-Film “Tron: Legacy” durften sie den 27 Titel starken Soundtrack kreieren. 1982 flimmerte Tron das erste Mal über die Kinoleinwände, Tron: Legacy funktioniert heute, 2010 als Fortsetzung. Und genauso kann man die Arbeit von Daft Punk als Fortsetzung ansehen, denn spätestens bei “Derezzed” hat man den Einfluss der Beiden wahrgenommen. Ansonsten herrscht die Verschmelzung von einem großbesetzten Orchester und den elektronischen Computererzeugnissen vor, die zum Teil so vorsichtig eingearbeitet sind, dass man es nur beim zweiten, dritten etc Hören wahrnimmt. Sowohl apokalyptische als auch dem Größenwahnsinn verfallende Merkmale ziehen sich durch die gesamte Musik. Da wurde an nichts gespart – typisch Hollywood.
Die Mischung macht es und lässt die Musik genauso wie die 3D Produktion heute aktuell und neu aufbereitet wirken. Vielleicht war es ein Geniestreich die beiden französischen House-Produzenten für die Arbeit anzuwerben. Ob es dem Film gut getan hat – man wird es an den Kinokassen merken.
Daft Punk – Tron: Legacy
VÖ: 10. Dezember 2010, EMI
www.myspace.com/daftpunk
httpv://www.youtube.com/watch?v=hv50REyjmn4&feature=related