WE INVENTED PARIS – Interview

Was kommt denn da aus…äh, ja – woher eigentlich? Paris, worauf der Bandname deutet, Los Angeles, wo man das Debütalbum eingespielt hat, oder aus der Schweiz, dem Ursprung von Singer-Songwriter Flavian Graber? So oder so – We Invented Paris sind eine der Bands to watch für 2011. Ohne vorher ein Album veröffentlicht zu haben oder je ein Live-Konzert gespielt zu haben tourte sich die Band den Arsch ab und durften auch gleich Größen wie Kettcar und Octoberman (Can) supporten. Das Künstlerkollektiv (neben den Musikern sind auch kreative Köpfe mit den Schwerpunkten Fotographie, Design und Video an Board) packte passend dazu ihre erste EP ein – “Tour d’Europe EP” – ein kleiner Vorgeschmack auf das Debütalbum, das im Frühjahr 2011 erscheinen soll. Wir sind jetzt schon begeistert und löcherten die Band mit Fragen – die Antworten gibt es jetzt und hier: We Invented Paris im Bedroomdisco Interview!

1.) Steckbrief:
Name: We Invented Paris
Bandmitglieder: mal mehr mal weniger (Künstlerkollektiv)
Gründungsjahr: 2010
Standort: Europa
aktuelles Album: Tour d’Europe EP

2.) Fragenkatalog:
Wie habt ihr angefangen Musik zu machen? Was gab den Ausschlag damit anzufangen?
Unsere Mütter haben uns zum Blockflötenunterricht geschickt.

Wie habt ihr euch kennengelernt, wie kam es zum Projekt “We Invented Paris”?
Ich war vorher schon als Solokünstler unterwegs und hatte aber genug vom “alleine” Musik machen und initierte deshalb das Projekt “We Invented Paris”. (Flavian)
Kennengelernt haben wir uns an der Uni und beim Hiphop Tanzen.

Wie (in welcher Situation/an welchem Ort) kamt ihr auf den Namen?
Ich sass in meinem Studentenzimmer und hab bei einem Kaffe über meine Songs & Zukunft sinniert. Plötzlich hatte ich die Aussage “We Invented Paris” in meinem Kopf…Ich war so begeistert von der Idee, dass ich kurzerhand mit Pinsel & Farbe meine Zimmerwand damit bemalt habe. “We Invented Paris” war geboren… (Flavian)

Was gefällt euch/gefällt euch nicht an Paris?
gefällt:
Kaffees/restaurants
Sprache
Sinn für Ästhetik
Die grossen Nasen
Museen
Architektur
Künstlerstadt

gefällt nicht:
enorme Hektik
Ausländerfeindlichkeit

Was habt ihr schon erfunden/was hättet ihr gerne erfunden?
Grammopod (Ein Grammophon das via Ipod angesteuert wird)

Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Sehr viele. Es ist schwer welche zu nennen, ohne damit anderen ungerecht zu werden. Grundsätzlich glauben wir, dass alles was wir hören uns irgendwie beeinflusst, auch wenn es dazu führt, dass man Etwas genau so nicht machen möchte. Folgende Bands mögen wir gerne: Death Cab For Cutie, Radiohead, The Weakerthans, Jeff Buckley, Eels, James Yuill, Nirvana, Phoenix, The National, Kashmir etc..

Wie entwickelt ihr eure Songs bzw. wie arbeitet ihr an ihnen?
Bisher arbeiteten wir so, dass ich die fertigen Songs (Gesang & Gitarre od.Keys) bringe und dann wird der Song im Heimstudio direkt ausproduziert/arrangiert. Wir sind also keine “im-Proberaum-Jam-schreibende” Band. (Flavian)

Zu eurer Tour habt ihr als Vorgeschmack auf euer Debütalbum, das 2011 erscheinen soll, eine EP veröffentlicht – wie entstand sie, welche Gründe gab es dafür erstmal “nur” eine EP zu veröffentlichen?
Wir haben mit dem Tourstart auch unser erstes Konzert gespielt. Das Album und auch die EP sind in den letzten 9 Monaten davor entstanden. (Im Heimstudio (Vorproduktion, Gitarren, Keys), im grossen Studio (Drums, Strings) und in den Schweizer Alpen (Vocals) )
Das Album gleich zum Tourstart zu releasen machte wenig Sinn, weil uns zu dem Zeitpunkt ja noch niemand kannte. Wir wollten aber den Leuten, die an die Konzerte kommen, trotzdem die Möglichkeit geben Musik mit nach Hause zu nehmen.

Was kann man von eurem Debütalbum erwarten?
Eine vielseitige Reise, handgemachte Musik mit viel Liebe gebastelt.

Was inspiriert euch zu den Lyrics? In welchen Situationen schreibt ihr Songtexte?
Das Leben. Meistens beim Kaffee.

Eines unserer Lieblingslieder ist “Iceberg” – könnt ihr uns sagen, worum es darin geht, wie der Song entstand und was die Geschichte dahinter ist?
Wir möchten die Interpretation unserer Musik dem Zuhörer überlassen, oder wie schon Joschka Fischer gesagt hat: über Musik zu reden, ist wie zu Architektur zu tanzen.

“We Invented Paris” ist nicht nur ein Musik-Projekt, sondern auch Filmemacher, Fotographen und Designern sind involviert – wie kam es dazu bzw. was bedeutet das?
Mich haben andere Künste schon immer sehr fasziniert. Ich werde stark inspiriert durch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. (Flavian)
Wir sind alle Künstler die am Anfang ihrer Karriere stehen. Jeder hat die Möglichkeit seine Kunst auszuleben und Teil des Projekts zu sein. So bringen wir uns gegenseitig weiter.

Habt ihr euch der Musik als Lebensweg verschrieben oder habt ihr noch andere Interessen/Standbeine?
Leider können wir nichts Anderes.

Was macht ihr, wenn ihr nicht Musik macht?
Die Musik nimmt sehr viel Raum in unserem Alltag ein. Die wenige Zeit die uns bleibt, versuchen wir ganz unspektakulär mit unseren Freunden & Familien zu verbringen. Mal in den Zoo, gut kochen, oder einfach das Leben geniessen.

Kann man als kleine deutsche Band “nur” von der Musik leben? Wie?
Es ist schon schwierig, wir können von “We Invented Paris” noch nicht leben. Die einen von uns sind noch im Studium, andere Unterrichten, arbeiten im Tonstudio oder verfolgen Nebenjobs. Es liegt aber im Bereich des Möglichen, dass sich die Sache auszahlen wird, zumindest glauben wir daran.

Ihr seit aktuell gerade auf eurer ersten Tour und spielt neben regulären Konzerten auch Wohnzimmer-Konzerte bzw. führt die Tour auch via Couch-Surfing durch – wie kamt ihr darauf bzw. was waren die schönsten Momente auf der Tour?
Wir wollten gleich von Beginn weg an die frische Luft und viel Spielen, da wir aber noch keine bekannte Band sind, kam es nicht in Frage, in grossen Clubs zu spielen und in Hotels zu übernachten.

Was ist gerade eure Beschäftigung?
Tourbusfahren, Raststätten unsicher machen, Bus ausladen, Aufbauen, Soundcheck, Konzert spielen, Abbauen, Bus einladen, Matratzen ausrollen, schlafen, Tourbusfahren…

Eure Top 3 Platten aus 2010?
White Stripes (Under great northern lights / Live)
Sophie Hunger (1983)
Darwin Deez (Darwin Deez)

Das haben wir 2010 gelernt?
Alles ist möglich.

Was sind eure Pläne für 2011?
Album releasen, Festivals spielen, Tour du monde

Wie würde eure persönliche “Bedroomdisco” aussehen?
Wienerwürstchen an der Decke, tanzende Hunde am Boden, die Wände mit Gummibärchen tapeziert und Johnny Cash aus dem Grammophon. Die Gäste tragen Stirnbänder und trinken heisse Schokolade.

Wer hat den Fragenkatalog ausgefüllt?
die ganze Bande

httpvh://www.youtube.com/watch?v=4D9GkJZ_gV4

Fast vergessen – zum Weihnachtsfest gibt es noch eine Bescherung: Wir verlosen drei Exemplare der limitierten We Invented Paris Tour-EP! Einfach bis zum 31.12.2010 eine Mail an info@bedroomdisco.de mit dem Betreff “We Invented Paris” und eurer Adresse schicken und mit etwas Glück erhaltet ihr ein Exemplar im neuen Jahr – und was sich reimt ist gut!

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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