You are listening to our inspiring sounds in Los Angeles, California, looking down on the city-scene, shrouded in heavy smog.
(Matthewdavid – Los Angeles is Beautiful)
Matthewdavid (zusammengeschrieben!) führt neben seinen eigenen musikalischen Extravaganzen auch ein eigenes Label, Leaving Records. Dort bietet er die “post-psychedelic dynamic disk collection”, eine fünf handbemalte Floppy-Disketten umfassende Musiksammlung und diverse auf alte Kassetten überspielte Alben an. Das verlangt ziemlich viel Mut, im soundfetischistischen Elektronikbereich. Aber was soll’s, seine Musik und auch die von ihm releaste klingt sowieso scheiße. Und das ist gewollt.
Dekontruktion ist wohl das Zauberwort hinter ‘Outmind‘, das sogar (hört hört!) auf CD und Vinyl erscheint. Manchmal zart wie Jon Hopkins, ist es aber jeglicher Statik beraubt. Stattdessen ist die gesamte Rhythmussektion verschroben, übersteuert, kaputt, geil! Ein typisches Brainfeeder-Release von einem Interpreten der den Geist Flying Lotus‘ tief eingeatmet hat, mag man meinen. Aber so einfach ist es nicht. Das Debüt ist ein Hommage an Matthew David McQueens Heimatstadt Los Angeles, die dafür einmal quer durch seinen Laptop geschickt wird und das facettenreiche Leben auditiv destilliert. Und das klingt ziemlich Wirr.
‘Like You Mean It‘ ist derbster Dubstep, ‘Epic Swan‘ und ‘Flor Music‘ hingegen ein zarter Hauch an Texturen. ‘Cucumber Lime‘ versteht sich als ein warmer Gold Panda-Output in Halftime mit Ambient-Anleihen und ‘Noche Y Dia/San Raphael‘ ist wahrscheinlich massentauglicher als alles andere mit vergleichbar gekrümmten Beats. Alles überzogen mit Samples und Klangeindrücken der Metropole. Egal ob man es als Soundcollage oder Album sieht, irgendwie fängt ‘Outmind’ den Hörer mit seiner Mischung aus Eindrücken, Entrückungen und Melodien ein und ist dabei alles außer stringent. Los Angeles muss verrückt sein!
Matthewdavid – Outmind
VÖ: 15. April 2011, Brainfeeder
www.myspace.com/matthewdavid
soundcloud.com/matthewdavid
leavingrecords.com