Is this the line between heaven and hell
is this the line where I get up and walk out
is this the line where you get drunk you yell
(Noah & The Whale – The Line)
Neues Jahrzehnt und schon probieren sich die geliebten Bands aus. Ob das gut ist? Manchmal schon, manchmal gehts vollkommen daneben. Noah & The Whale haben ihr drittes Album veröffentlicht und wir sind uns unschlüssig ob dahinter ein größerer Plan liegt. Vielleicht die langsame Gewöhnung an einen elektronischeren Sound? Man weiß es nicht…
Nach dem Debüt “Peaceful, the World Lays Me Down” aus dem Jahr 2008, gab es ein Jahr später das Überalbum “The First Days of Spring” zu bestaunen. Damit hat die Folkrock Band eine neue Art der Traurigkeit in die Herzen der Hörer einkehren lassen. Da fragte man sich tatsächlich wieviel Melancholie ein Mensch ertragen kann. Und das neue Werk “Last Night On Earth“? Wer eine Steigerung zur letzten Platte erwartete wurde enttäuscht. Nicht nur dass Fröhlichkeit und Aufmunterung hier einkehren, die Produktion wurde ebenfalls in eine ganz andere Richtung gelenkt. Die Chöre sind übertrieben großspurig (Gospel oder was?), der Sound zu glatt. Auf einmal sind da nämlich auch noch elektronische Klänge wahrnehmbar. Und zwar ganz in dem Stil wie es jetzt tausend andere Bands auch tun. Das soll nicht heißen dass die Instrumente vollständig von der Platte verschwunden sind, aber anscheinend meint jede Band, dass es nicht ohne Laptop und Synthi Sounds geht. Schwierig.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt Sänger Charlie Fink großartig und wirft niemals völlig den bitteren und bekümmerten Klang in seiner Stimme ab. Kann sein, dass man einer Band auch eine gewisse experimentelle Freiheit lassen muss. Ja- und man muss zugeben nicht jedes Lied ist “schlecht”. Es gibt kein schlecht bei Noah & The Whale. Es gibt höchstens ein “nicht so toll wie die andere Platte”. Unter diese Kategorie fallen auch einige Lieder des neuen Albums. Die Single “L.I.F.E.G.O.E.S.O.N.” macht sich zum Beispiel ziemlich gut in der eigenen Playlist ebenso wie “Wild Thing“. “Give It All Back” dagegen könnte bei so manchem der Soundtrack zum Sommerbeginn sein. Unbefangenheit und Ausgelassenheit ist hier die Devise. Trotz Computer-Outputs ebenfalls ein Hinhörer: “The Line“, wo endlich die intensive Erzählerstimme wieder zum Einsatz kommt in die wir uns alle verliebt hatten.
Doch, wir sind immer noch hin und weg von Noah & The Whale. Aber noch lieber mögen wir, wenn der Frühling inklusive Tragik über uns kommt. Wer weiß, vielleicht gibt es für das nächste Album wieder genug Dramatik und Traurigkeit…
Noah & The Whale – Last Night On Earth
VÖ: 25. März 2011, Cooperative Music
www.myspace.com/noahandthewhale
www.noahandthewhale.com
Tourdaten:
07.04. Hamburg – Logo
13.04. Berlin – Postbahnhof
14.04. Zürich – Abart
15.04. München – 59 to 1
17.04. Köln – Luxor
httpv://www.youtube.com/watch?v=fbGUEelmzxo