Kaum hat der 25 jährige Franzose aus Lyon einen Release feiern dürfen, der so viel positive Resonanz hervorgerufen hat, dass viele alte Hasen der Szene vor Neid erblasst sein werden, da legt Turbos Goldjunge Gesaffelstein schon das nächste Meisterstück vor. Was die EP an Masse vermissen lässt, macht sie an Klasse wieder gut, denn die A-Seite sucht ihres Gleichen. “Hatred” heißt das gute Stück und wird im Fachjargon als Monster bezeichnet werden können. Mit diesem Track bekennt Gesaffelstein Farbe, wobei das – wenn man weiß wie der dandyhafte Knabe aussieht – eigentlich kaum noch nötig sein dürfte. Dieser analoge Sound jedenfalls erinnert stark Industial- und New Waveklänge, wie sie am Anfang der Nullerjahre (ihre zweite) Konjunktur hatten. Vermischt wird der massive, zerrige Klang aber auch mit gut platzierten Effekten aus dem Minimalbereich. Einfach ein Highlight!
Dazu kommt noch ein ebenfalls recht düsterer Techhousetrack mit dem schönen Namen “Aufstand”. Auch hier sind die musikalischen Vorbilder offenkundig: Tiga, The Hacker und Terence Fixmer, denen alle Ehre gemacht wird.
Dass der letzte, eher melodiösere Titel “Lack of Hope” genannt wird, ist hoffentlich nur ein Scherz, denn der EP-Name verspricht zweifellos eine Fortsetzung dieses Projekts.
Gesaffelstein – Conspiracy Pt. 1
VÖ: 20.04.2011, Turbo Recordings
http://www.gesaffelstein-music.com/
httpv://www.youtube.com/watch?v=paX753AlSRI