I wanna grow before I grow up
I wanna die with my chin up
I don’t know if you mean you are the one to love
I don’t know if you mean you are the one to love
Heart and soul
Never know
Heart and soul
(Smith Westerns – All Die Young)
Smith Westerns verabschieden sich mit ihrem zweiten Longplayer Dye It Blonde vom Lo-Fi Garage Sound des Debütalbums. Und damit machen die Indie Rocker aus Chicago alles richtig und liefern einen wundervollen Soundtrack für den Sommer ab.
Am 29. April erschien das zweite Album der Smith Westerns und es hat sich einiges getan bei der Band aus Chicago. Ein ganzes Jahrzehnt haben die Jungs hinter sich gelassen und der 60er Lo-Fi Sound des Erstsingwerks hat sich zu einer Mischung aus 70er Glamrock und dem Britpop der 90er gewandelt. Hier blitzt David Bowie, da vorne tanzt ELO mit T-Rex und in einiger Entfernung kann man auch Blur und die jungen Oasis erkennen. Besonders deutlich wird der Britpop Einfluss in den Songtexten und Themen, die sich fast ausschließlich um Frauen und Träumereien drehen. Da macht es auch Sinn, dass Smith Westerns ihre Musik selber als Dream Arena kategorisieren – denn ihre Musik sei verträumt und gleichzeitig für die große Arena. True story!
Der Opener des Albums, ‘Weekend’, ist auch gleichzeitig die erste Single und eine schwankend-leiernde Hommage an Wochenenden, die man in trauter Zweisamkeit verbringt. ‘All Die Young’ hingegen ist ein emotionaler Ritt durch die Schwierigkeiten, die einem das Leben so entgegenstellen kann. Es wird eine enorme Dramatik aufgebaut und hier lassen sich besonders in der Songstruktur die Einflüsse der Beatles erkennen. Besonders wenn das Tempo zum Ende des Songs hin verändert wird und dieser mit dem sich wiederholenden Lyrikfetzen “All die young, when love is love, and when you are young” endet. Und wenn wir schon über die Beatles reden sollte man auch das großartige ‘Imagine Pt. 3’ erwähnen. Der Song ist zwar kein John Lennon Gedächtnissong, würde ihm aber durch seine hellleuchtende Energie und Harmoniespiele alle Ehre machen. Im Gegensatz zu der fröhlichen Instrumentalisierung stehen eher traurige Lyrics “The look in your eyes makes me wanna die. You’re not the girl I used to know”, aber so ist es ja oft im Leben: Freude und Leid sind oftmals nicht weit voneinander entfernt.
Dye It Blonde ist vollgepackt mit Jungsfantasien und Texten, die überzeugender nicht dargeboten werden könnten. Das komplette Album schafft einen Spagat zwischen unbekümmerter Leichtigkeit und jugendlicher Ernsthaftigkeit, wie schon lange keine Platte mehr. Der neue Sound wird durch Chris Coadys (Yeah Yeah Yeahs, TV On The Radio, Beach House) Produktion prima unterstützt. Auf den 10 Songs, die sich auf Dye It Blonde befinden, ist kein wirklicher Ausfall und es wird eine jugendliche Unbeschwertheit vermittelt, die perfekt in den Sommer passt. Anhören.
Anspieltipps: Smile, Weekend, Imagine Pt. 3, All Die Young
Smith Westerns – Dye It Blonde
VÖ: 29. April 2011, Domino Records
http://www.myspace.com/smithwesterns