If there’s something you’d rather be
If there’s something you’d rather feel tonight
It won’t be long
It won’t be long
And if there’s somewhere that you rather be tonight,
It won’t be long
It won’t be long
(Tape The Radio – Our Love Is A Broken Heart)
Musik ist ja eine eher emotionale Angelegenheit. Doch was passiert, wenn Songs es nicht schaffen, Gefühle zu transportieren? Ein Erklärungsversuch an Hand des ersten Tape The Radio Albums “Heartache And Fear”.
Beim ersten Hören des Debütalbums “Heartache And Fear” der britischen Band Tape The Radio stehe ich etwas ratlos da. Wie soll man das denn nun bewerten? Klar, die Platte ist musikalisch nicht schlecht, es wird knackiger Rock mit einigen Wave Anleihen serviert. Doch die ersten Begriffe die sich in meinem Kopf sammeln sind leider nicht sonderlich positiv: Solide bis hin zu belanglos lautet die erste Meinung. Auch nach mehrmaligen Durchlauf gewinnt die Platte nicht, leider also auch kein Grower. Woran das liegt, lässt sich recht einfach beschreiben. Die Songs gehen nicht an mich, sie geben mir nichts. Trotz so manchem melodramatischem Track und einigen U2esquen Gesten stellt sich bei mir einfach kein besonderes Gefühl ein.
Das ist schade, denn rein musikalisch gesehen ist das, was das Trio um Sänger Malcom Carson abliefert, angenehm. Auch der Sound geht in Ordnung, produziert hat Jim Lowe (Stereophonics, Foo Fighters) und gemischt wurde von Alan Moulder (The Killers, Depeche Mode). Natürlich hat das Album auch einige gute Songs, wie die erste Single ‘Our Love Is A Broken Heart’, die mit einem explosiven Refrain aufwartet, der auch im Stadion funktionieren würde. Auch ‘Suffer Me, Suffer You’ kann durch ein cooles, fast cineastisches Gitarren-Intro und eine mächtig Dampf machende Bass-Drum überzeugen. Dazu steuert der Bassist Ben Caruso ein paar stampfende Bass-Lines bei, bevor der vom Overdrive getragene Refrain einsetzt.
Und trotzdem: Beim Hören des Albums fühle ich nicht viel. Auch bei allgemein anerkannten Songthemen, wie gebrochenen Herzen, und hierbei dürfte wirklich jeder aus seinem persönlichen Erfahrungsfundus schöpfen können, springt der Funke nicht über. Tape The Radio sind in keinem Fall eine schlechte Band, sollten aber bei der nächsten Platte auf mehr Authentizität und Ehrlichkeit achten. Im Auge behalten sollte man sie aber auf jeden Fall.
Anspieltipps: Our Love Is A Broken Heart, Suffer Me Suffer You, 1989
Tape The Radio – Heartache And Fear
VOE: 13. Mai 2011, Hi Tone Music
www.tapetheradio.com
www.myspace.com/tapetheradio