It’s the last goodbye, I swear
I can’t survive on a half-hearted love
that will never be whole
(The Kills – The Last Goodbye)
Roughe Sounds, die da auf uns zukommen: verzerrte Gitarren von einem vom Rock ‘n’Roll gezeichneten Typen, eine erwachsene aber zum Teil gebrochene, trotzdem dominante Stimme – it’s The Kills meine Damen und Herren! Mit ihrem 4. (!) Studioalbum “Blood Pressures” setzen sie die Ära der unverwüstlichen Indie-Rock-Geschichte konstant fort. Balsam also für die bisher enttäuschte Rock Seele.
Alison Mosshart und Jamie Hince machen etwas auf ihrem neuen Album worauf wir lange gewartet haben. Zutiefst ehrliche Gitarrenriffs kombiniert mit einer Vielzahl von hochexplosiven Stimmungen, die die Texte & Stimmen der Beiden erzeugen.
Schon die ersten Bass Drums Beats und HiHat Sounds des ersten Titels “Future Starts Slow” bieten nur einen kleinen Vorgeschmack auf das, was sich in den nächsten vier Minuten entwickeln wird: das mächtigste und mitreissendste Lied auf dem Album! Blöd, schon alles verraten…Man kommt zunächst auch nicht dazu überhaupt irgendeinen anderen Song auf der Platte hören zu wollen, so vereinnahmend sind Gitarre und die Rhythmen des Schlagzeugs. Mit so einem starken Opener fällt es auch nicht schwer zum zweiten Song “Satellite” einzuleiten – vorausgesetzt man kann sich irgendwann losreissen von Track No 1.
Stark geht es auch weiter mit “Heart Is A Beating Drum“. Sowieso ist das Thema des Albums vor allem Schlagwerk, Rhythmus und intensive Gitarrenparts, die ja quasi schon Headbanger-Hymnen sind. Aber immer nur kurzzeitig, man muss nämlich sofort wenn Alison einsetzt dem Text lauschen.
Eigentlich lassen die ersten Songs auch überhaupt keine Zeit zum Verschnaufen. Aber The Kills können auch anders – nämlich romantisch. Man denke nur an den kurzen Einspieler “Wild Charm” gesungen von Mr. Hince. Ab da wird die Platte zwar nicht weniger intensiv, dafür aber etwas ruhiger. Und wenn dann “The Last Goodbye” angestimmt wird verwandelt sich Alison Mosshart in eine gescheiterte und enttäuschte Diva. Als ob sie in einem Abendkleid, zurecht gemacht in einem Meer an Streichern sitzt und über die eine verlorene Liebe singt. Hach…So kennen wir The Kills gar nicht. Aber so soll es dieses Mal wohl sein.
Man kann Meinungen recht gebe, wenn es heißt: dem Album geht gegen Ende etwas die Luft aus. Aber irgendwie nimmt man es den beiden Musikern nicht übel. Da kann man nur hoffen, dass es Live nicht ebenso ist. Wer allerdings so viel Sex, Drugs & Rock ‘n’Roll verkörpert, dem traut man eine ruhige Atmosphäre nicht zu. Ein ziemlich großes Album, dass endlich einmal nicht enttäuscht!
The Kills – Blood Pressures
VÖ: 1. April 2011, Domino Records
www.thekills.tv
www.myspace.com/thekills