JACK GOES BOATING (Jack in Love) – Filmkritik

Don’t worry, I’m a good swimmer. – I am for you.

(Jack zu Connie – Jack Goes Boating)

Mit „Jack Goes Boating“ (Zu deutsch: „Jack in Love“) liefert Arthouse Liebling, Philip Seymour Hoffman, nicht nur sein Regiedebüt ab, sondern schlüpft auch gleichzeitig in die Rolle der titelgebenden Hauptfigur. Glücklicherweise scheint diese auch direkt wie gemacht für den oscarprämierten (Capote) Charakterdarsteller. Der schrullige Außenseiter Jack, verdient seinen Lebensunterhalt als Limousinenfahrer in New York City. Frauen und Beziehungen spielen allerdings keine Rolle im Leben des schüchternen Raggaefans, der seine leicht verfilzten Haare meistens lieber unter einer Mütze verbirgt.
Doch das soll sich nach Ansicht seines Arbeitskollegen und guten Freundes Clyde (John Ortiz) bald ändern. Zusammen mit seiner Frau Lucy (Daphne Rubin-Vega) schmiedet er den Plan, Jack mit Lucys Kollegin Connie (Amy Ryan) zu verkuppeln, die ein mindestens genauso verklemmtes Einzelgängerleben führt wie Jack. Nachdem sich die beiden kennenlernen, scheint der Plan auch schon bald Früchte zu tragen. Zu dumm nur, dass sich Lucy nichts sehnlicher wünscht, als einmal von ihrem Verehrer im Central Park mit dem Boot über den See gerudert zu werden. Alledings kann der gute Jack nicht schwimmen…

Musikalisch untermalt von stimmigen Indie-Sounds von DeVotchKa (Little Miss Sunshine) bis Fleet Foxes, schafft Hoffman, mit „Jack Goes Boating“ ein authentisches Beziehungsdrama von der Bühne auf die Leinwand zu bringen und bereichert das US-Indiekino damit um einen weiteren Baustein. Die darstellerischen Leistungen der vier Hauptfiguren sind dabei durchweg überragend und tragen dazu bei, dass die Figuren , trotz komödiantischer Ansätze, niemals lächerlich wirken. So bleibt es „Jack Goes Boating“ am Ende lediglich vorzuwerfen, dass neben den kammerspielartigen Charakterportraits im Grunde wenig Handlung passiert, was den 90-Minüter streckenweise sehr zäh wirken lässt. Doch auch wenn der großen Überraschungseffekt fehlt, bleibt Hoffmans Erstlingswerk sicher ein sehenswertes Charakterstück für jeden Indipendendfilmliebhaber.

Jack Goes Boating (USA 2010)
Regie: Philip Seymour Hoffman
Darsteller: Philip Seymour Hoffman, John Ortiz, Richard Petrocelli, Thomas McCarty, Amy Ryan, Daphne Rubin-Vega
DVD-VÖ: 8. Juli 2011, Alamonde Film

httpvh://www.youtube.com/watch?v=B_kxHQT6cGU

Passend zu unserer Kritik verlosen wir in Zusammenarbeit mit Alamonde Film drei Mal die Blu-ray zum Film – ihr wollt gewinnen? Schreibt uns bis zum 8. August eine Mail mit dem Betreff ‘Jack In Love’ und eurer Adresse an info@bedroomdisco.de – wir wünschen viel Glück!