SOLANDER – Passing Mt. Satu

I’m coming up only to see you rising
to see you dancing
see it all in you

(Solander – The Garden)

Die leisen Schweden haben wieder Einzug in unsere Herzen gehalten mit betont starken Impulsen ohne ganz vom Singer-Songwriter-Folk abzuweichen. Von wem wir sprechen? Solander, natürlich. Die 3-Kopf-Band veröffentlichten im Mai ihren zweiten Longplayer und geben sich dabei aber Mühe kein zweites „Since we are Pigeons“ zu kreieren, sondern setzen mit zum Teil stark rhythmisierten Songs eine wahre Schatzkiste an Originalität an den Tag.

Passing Mt. Satu“ wie sich die Platte nennt, möchte mehr als nur zum Einschlafen bewegen. Das Album ist ein Statement für die verträumten, verwirrten und naiven Köpfe unter uns, die ihre Romantik und Sehnsüchte nicht in Gedichtbänden lesen, sondern eher selbst leben. Dazu verhelfen vor allem die mehrstimmigen Chöre und das gefühlvolle Spiel der Violine. Aber nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen finden wir auf der 10 Titel Platte. Auch Traurigkeit und Melancholie werden wieder groß geschrieben und bereiten zum Teil Gänsehaut vor lauter Wahrheit und Ehrlichkeit, die den Zuhörer überkommt.
Auch wenn das Intro „Porch Sitting Song“ sehr stark an das erste Album anknüpft, verfliegen die Sommerwiesengedanken schon bei „Generations Lost“. Ernst und reflektierend mit Hang zur Hoffnungslosigkeit („It is pretty clear we’re going to drown“).  Also doch nicht nur Träumerei? Nein, aber das spricht für den Abwechslungsreichtum der Schweden.
Aber schon mit „Flight“ durchbrechen wir den abgekühlten Folk und widmen uns mit Banjo und Schellenkranz wieder den befreienden Harmonien. „The Garden“ und „Tuuli“ drängen dann mit dem Bass Drum 4/4-Takt das Schweigen und Ruhen zur Seite.

Insgesamt werden Solander experimenteller und arbeiten mit Effekten und auch elektronischen Einflüssen, die manchmal das Genre Folk in die Pop-Ecke drängt ohne kitschig oder massenkompatibel zu wirken. Es gibt die Momente für die Wut und Gleichgültigkeit, sowie für die Zufriedenheit und Sehnsucht. Soviel kann man aus dieser LP für sich gewinnen. Solander haben ein großartiges und durchdringendes Album erschaffen, worauf sich das Warten gelohnt hat.
Ein vielversprechendes Stück Wohltat für das Herz, das sooft nicht weiß was es will – „Passing Mt. Satu“ begleitet durch alle Stationen des Chaos und unterhält gleichermaßen.

Solander – Passing Mt. Satu
VÖ: 20. Mai 2011, A Tenderversion Recording
www.myspace.com/solandersweden
http://solander.bandcamp.com

httpv://www.youtube.com/watch?v=aSPL1hR0_wc