And I’ve been a fool and I’ve been blind
I can never leave the past behind
I can see no way, I can see no way
I’m always dragging that horse around
And our love is pastured such a mournful sound
Tonight I’m gonna bury that horse in the ground
So I like to keep my issues strong
But it’s always darkest before the dawn
(Florence + The Machine – Shake It Out)
Episch wird es ab jetzt, denn Dramatik und pompöse musikalische Aufmachung sind zurück in Gestalt von Florence and The Machine. Nicht nur, dass Florence Welch wieder auf der Bildfläche erscheint, sie hat auch einen Longplayer namens “Ceremonials” mitgebracht. Und die Zeremonie kann tatsächlich umgesetzt werden: In 12 bewegenden und ausdrucksvollen Titeln.
Florence and The Machine machen da weiter wo sie 2010 mit “Lungs” aufgehört haben, nämlich bei ausgeschmückter Popmusik mit imposantem Sound und Gänsehaut-Großraum-Orchester. Zusammengefasst: wir haben hier eine aufgeblühte divenhafte Florence, die immer noch mit dem Teufel kämpft und ihre Stimme mit Sehnsucht als auch mit Leidenschaft schmückt.
Schon der Opener “Only If For A Night” macht mit verhallter Stimme und Chorgesängen mächtig Eindruck. Wer Florence and The Machine in kleine 100 Leute Veranstaltungen buchen will, kann sich das schon jetzt getrost abschminken. Hier kommen nur noch Kathedralen und Riesen-Konzerträume in Frage.
Direkt darauf folgt der Hit “Shake It Out” – ja Hit, denn wenn Pro Sieben sich den Song schon für sein Monatsprogramm krallt, wird es nicht lange dauern bist dieses Lied in sämtliche Ohren einziehen und so schnell nicht mehr abzuschütteln sein wird.
Ansonsten kann man Fröhlichkeit und Unbeschwertheit zu Hause lassen. Das Album schafft es schwer und bedrückend zu wirken, vielleicht im ersten Moment auch beängstigend und aufgeblasen – der Eindruck verzieht sich aber schnell, denn trotz all diesen vermeintlich negativen Beobachtungen, passiert genau das Gegenteil: “Ceremonials” ist befreiend, trotz Melancholie und Trägheit durchzogener Texte, tanzt und singt man sich den Frust von der Seele. Klar, es gibt auch balladenähnliche Songs wie zum Beispiel “Never Let Me Go“. Während dagegen “Lover To Lover” fast schon 70er Jahre Style besitzt mit den rhythmischen Akkorden des Klaviers und dem Background Gesang.
Jetzt also nochmal die Kurzfassung: Florence and The Machine haben eine dunkle Fortsetzung mit opulenter Klangstruktur auf “Ceremonials” erbaut, die neue Fans wohl nur so zuströmen lässt. Neu ist das allemal nicht. Dafür aber so gewaltig und vor Selbstbewusstsein strotzend, dass niemand an dieser Platte bzw. den Singleauskopplungen vorbeikommen wird.
Ein Tipp von mir: Direkt die Limited Edition kaufen! Lohnt noch mehr, weil sich noch acht weitere Lieder auf der Doppel CD befinden, darunter auch Demo und Akustik-Songs!
Florence + The Machine – Ceremonials
VÖ: 28. Oktober 2011, Island
http://florenceandthemachine.net
www.myspace.com/florenceandthemachine