DARKNESS FALLS – Alive In Us

It’s a sickening of the heart
When you love someone 
And then they’re gone. 

(Darkness Falls – The Void)

Das Video zu „The Void“ kursiert schon seit einiger Zeit im Internet herum. Jetzt gibt es auch endlich das Album zu den beiden Damen Josephine Philip und Ina Lindgreen aus Kopenhagen, die unter dem Namen Darkness Falls „Alive In Us“ veröffentlichten. Und man kann nur sagen: An Düsternis, Hall und hypnotischen Gitarrenmelodien wird nicht gespart.

Manchmal kommt ein Album ja gefühls-technisch zur richtigen Zeit. Wenn man sich nicht ganz gesund fühlt, ständig lustlos und vielleicht sogar deprimiert, weil das eigene Leben nicht so ganz will, wie man selbst so möchte. Da ist es tröstlich den passenden Soundtrack zu haben. In diesem Fall fühlt man sich zwar nicht gerettet, aber zumindest betäubt von all dem Quatsch. Nehmen wir zum Beispiel „Night Will Be Dawn“: Diese alles vereinnehmenden Sounds zwingen den Zuhörer, die eigenen Gedanken Stück für Stück zur Seite zu drücken, um die ganze Aufmerksamkeit dem Text und der Stimme zu widmen. Der Klangteppich der sich über einen legt ist so gewaltig, dass man sich nicht vorstellen kann, jemals wieder zu entkommen. Diese sechs Minuten scheinen endlos – auf angenehme Weise.

Auch „Josephine“ wirkt nicht wie der normale Radiohit: Fast opernhaft werden die Worte betont und in die Länge gezogen. Setzt dann noch der Beat ein verfällt man in eine Art Trance. „The Void“ ist vielleicht der einzige wirkliche „Ohrwurm-Hit“ auf der Platte. Eingängig und trotzdem speziell, mit Düster-Pop Elementen. Fröhlichkeit wird mal auf Pause geschaltet, wie schon die Zeile zeigt:„It’s a sickening of the heart / when you love someone and then they’re gone“.
Dabei hat man immer das Gefühl wir haben hier eine dezente Mischung aus Zola JesusMarina and the Diamonds und Anna Calvi. Schauder-Rock meets Tarantino-Coolness – wenn ich so sagen darf. Dabei kann auch gerne mal auf große Texte verzichtet werden wie „Paradise Triology II“ und „Paradise Triology III“, welche nur mit ‘Ooohs’ , Gepfeife und Windrauschen auskommt, beweist.

Aber jetzt nicht gleich denken, dass hier nur die traurigsten Menschen der Welt zufrieden gestellt werden. Songs wie “Hey!” beweisen, dass es auch ein wenig munterer geht. Auch wenn es nicht vor Fröhlichkeit sprüht, nimmt es doch die Schwere mit Worten wie: “I will be graceful / I’ll do my best to succeed / and when I leave school / I run as fast as I can on my feet / if I should come back / will you say hello and drink with me”.
Gewöhnungsbedürftig aber gelungen!

Darkness Falls – Alive In Us
VÖ: 21. Oktober 2011, Hfn Music
www.myspace.com/darknessfallsmusic 

httpvh://www.youtube.com/watch?v=S1m1hLvXjPs&feature=player_embedded