And the church spire over the river
She still sits there warm in the evening glow
But you don’t care about these scenes I treasure
About these west winds, I know, I know
Seems everything aroung here
Stays like stone
Seems it’s about time darling
We let this all go
Everything must start again anew
Everything just goes that way my friend
Every king knows it to be true
That every kingdom must one day come to an end
(Ben Howard – Everything)
Schon bevor er überhaupt einen Plattenvertrag unterschrieben hatte, könnte der britische Singer-Songwriter Ben Howard schon auf ausverkaufte Shows zurückblicken und eine beachtliche Fan-Base sein eigen nennen – und das nicht nur in seiner Heimat. Denn auch während seiner letzten Deutschland-Tour eilte dem Hobby-Surfer schon sein Ruf voraus, sodass diverse Venues schon frühzeitig ‘Sold out‘ vermeldeten, bevor überhaupt ein Exemplar von ‘Every Kingdom‘ über den deutschen Ladentresen ging. Am Freitag ist es nun soweit, das Debütalbum von Ben Howard erscheint offiziell in Deutschland.
Der in Devonshire, im Südwesten Englands aufgewachsene Folkmusiker, wuchs in einem musikalischen Haushalt auf, in dem die Platten von Künstlern wie Joni Mitchell, Bob Dylan, Van Morrison oder Richie Havens rauf und runter liefen, sodass die Einflüsse auf ‘Every Kingdom’ auf der Hand liegen. Im Vordergrund steht dabei das grazile Gitarrenspiel und der Gesang des jungen Briten, der stimmlich vielleicht am besten irgendwo zwischen Damien Rice und seinem Kollegen James Vincent McMorrow einzuordnen ist. ‘Old Pine‘ stellt dann als Opener der Platte auch gleich diese beiden Zutaten in den Mittelpunkt, während India Bourne die gefühlvollen Gitarren-Zupfer mit ihrem Cello untermalt und erst zur Mitte des Songs hin auch Drummer Chris Bond einsetzen darf. Ein gemächlicher Start in ‘Every Kingdom’, der die Atmosphäre des Debütwerks vorwegnimmt, um mit ordentlich Schwung auszuklingen.
‘Diamonds‘ erinnert entfernt an den schwedischen Gitarrenästheten José González, ergeht sich dann jedoch zunehmend mehr in den Country-/Folk-Anleihen des Briten. ‘The Wolves‘ zeigt Ben Howard heißer proklamierend, vor beschwingter Instrumentierung, um nach einem Break noch mal gefühlvoll anzusetzen und sich im Dialog mit seiner Band als Echo immer wieder zuzurufen: Love, Love, Love! Das erste große Highlight der Platte, die mit ‘Everything‘ direkt ein weiteres zu bieten hat, zieht einen doch die fast schon greifbare Intimität des Songs unmittelbar in seinen Bann.
Die zweite Hälfte der Platte fällt dagegen keinesfalls ab, hält sie doch noch ‘The Fear‘, das langsam wachsenden ‘Black Flies‘, welches an Bon Iver erinnert, oder das einfach nur schöne ‘Gracious‘ bereit. ‘Every Kingdom’ ist damit die Momentaufnahme eines jungen Folkmusikers, der sich aufmacht, demnächst schon zu den ganz großen zu zählen.
Ben Howard – Every Kingdom
VÖ: 3. Februar 2012, Island
www.benhowardmusic.co.uk
www.myspace.com/benhoward