The light of day
Gives me no relief
Because I see
You in everything.
(School Of Seven Bells – The Night)
Nachdem Claudia Deheza die Band verlassen hat veröffentlichen School Of Seven Bells ihr drittes Album ‘Ghostory‘. Ein Konzeptalbum ist es geworden, das die Geschichte des Mädchens Lafaye und ihrer perönlichen Geister erzählt. “Everyone has ghosts”, verrät Sängerin Alejandra Deheza dazu. “They follow you, stay with you.”
Im Sound bleiben sich School Of Seven Bells treu: Trotz einiger treibender Passagen bleibt die einlullende Wirkung der vorangegangenen Alben auch hier nicht aus. Die New Yorker schaffen eine wohlklingende Symbiose aus sphärischen und shoegazigen Klängen und knackig-poppigen Retro-Einflüssen. Zwar hatte der Vorgänger ‘Disconnect From Desire‘ viele durchaus hübsche Melodien, doch drohten diese stets durch ihre fehlende Spannung und einer halbwegs klar folgbaren Struktur in eine narkotisierende Umneblung aus Schall und Rauch abzudriften. Dieses Problem hat auch ‘Ghostory’: Während dem spielerisch-leichtfüssigem Wandel zwischen den Welten, verschwimmt bei Songs wie ‘Reappear‘ auch die Grenze zur Belanglosigkeit. Gerade in Songs wie ‘The Night‘ oder ‘White Wind‘ geht deutlich lebendiger zur Sache. Als revitalisierendes Element entpuppen sich die Drums, die dem vormalig substanzlos dahinplätscherndem Sound eine gewisse Griffigkeit verleihen – ‘Low Times‘ ist hier sicher das beste Beispiel. Der Stakkato Opener ‘The Night‘ statuiert hingegen gelungen den neuen Fokus der Band. Hier mal ein wenig New Order und dort Ansätze vom dramatischen Pop der Bat For Lashes. Hinzu kommen noch die übermütig-kahlen und meist abstrakten Texte, wie “You’ve frozen me out… devour me.“ und fertig ist der Shoegaze-Hit. ‘Love Play‘ macht es dem Hörer nicht ganz so einfach. Im Hintergrund surren permanent tiefe Frequenzen, die an zu lange gelaufene Maschinen erinnern und eine Ladung 80er Synthie-Kitsch gibt es noch obendrauf.
‘Ghostory’ ist im Vergleich zu de Vorgängern ein konsequent weiterentwickeltes Album. Dream Pop und Schoegaze schimmern immer noch verschroben an jeder Ecke und ziehen einem nach leider erst mehrmaligen Hören in ihren Bann. Der Funke springt nicht sofort über, doch wenn er es tut, dann richtig. Dann verliert man sich im deutlich volleren Sound des Duos und lässt sich von den Bässen, die tiefer sind als der Marianengraben, umhertreiben. Immer wieder zaubern School Of Seven Bells eine beeindruckende Wall of Sound, die nur durch Sängerin Alajendra Dehezas zarte Stimme geschnitten wird. ‘Ghostory’ wächst nach mehrmaligen Hören, schafft es aber nicht die Schwachstellen der vorigen Alben zu beseitigen. Was bleibt sind neun Songs voller poppigem Shoegaze, die überzeugen, aber manchmal nicht auf Anhieb begeistern.
School Of Seven Bells – Ghostory
VÖ: 02. März 2012 (Full Time Hobby / Rough Trade)
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