MONTAGSGEDANKEN – Kaleidoskop menschenmöglicher Stimmungslagen

Das Wochenende ist gerade erfolgreich oder auch weniger erfolgreich „absolviert“, der Schädel dröhnt, piepsiger Tinitus im Ohr, unerklärbare Druckstellen, Kratzer und Verbrennungen kommen zum Vorschein, verzieren die vorabendliche ‚Femme Fatale’. Wenn der Glamourfaktor der Nacht nur noch am Grad der Maskara-Verteilung im ganzen Gesicht zu erahnen ist, entfaltet die sog. „After-Weekend-Depression“, kurz AWD, bereits ihre ganze zermürbende Kraft.

After-Weekend-Depression:

-Oft Sonntags beginnend.

-Sanfte Variante der After-Festival-Depression.

-Vorkommnisse, Eskapaden, Peinlichkeiten und Seelenoffenlegungen am Wochenende, sowie das plötzliche Einsam sein, werden dem betroffenen Patienten bewusst.

-Erinnerungsbruchstücke fügen sich zu einem großen und ganzen Dilemma zusammen, Gedächtnislücken, Filmrisse können allmählich ins Gedankenkonstrukt eingefügt werden und führen, in den meisten Fällen, zu einer Potenzierung des angelaufenen Selbstzerstörungsprozess.

-Starke Abhängigkeit mit Ausnüchterung im Laufe des Sonntags und der herannahenden Alltagswoche.

-Besonders starke Ausprägung dieses Phänomens ist bei Singles, Musikern und DJs und Personen in der Midlifecrisis zu erwarten.

Für mich, als lokale DJane, deutsche Hälfte von DontCanDJ, ist dann genau der richtige Moment gekommen meine Gedanken, Erlebnisse des Wochenendes, Traumata, aber auch das Thema Kinderwunsch, Körperstellen an denen man sich tätowieren könnte, generelle Ängste und Zukunftspläne zu überdenken. So richtig in Gang ist das Kopfkino und die Selbstreflexion meist Montags, zumindest, wenn man keiner seriösen Arbeitstätigkeit nachgehen muss.

Montagsgedanken im Allgemeinen unterscheiden sich jedoch signifikant von den Gedanken während einer reinen AWD, denn sie können ebenso testosterongeschwängert, euphorisiert, von revolutionärem Gedankengut und absoluter Selbstüberschätzung geprägt sein (v.a. bei Singles, Musikern und DJs).

Im Sinne dieser Vorankündigung werde ich in regelmäßigen Abständen (besonders problematisch bei Singles, Musiker und DJs) meine Montagsgedanken zwischen Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, mit passenden musikalischen Impressionen oder Bildmaterial, veröffentlichen.

Wen das nicht interessiert, sollte meine Montagsgedanken trotzdem unbedingt lesen, um sich danach über mögliche Steilvorlagen und mein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis das Maul zerreißen zu können.

In diesem Sinne:
Sie lesen Montagsgedanken – Tagebuch einer DJane. Mein Name ist Doris Vöglin.