Wenn Singapur für irgendetwas berüchtigt, dann dafür gerne Strafen zu verhängen. Geld oder Gefängnis, der Löwenstaat ist immer ganz vorne mit dabei und kann euch schnell in den finanziellen Ruin treiben. Einmal über eine rote Ampel laufen – 500 Dollar. Müll auf den Boden werfen – 500 bis 1000 Dollar. Trinken oder Essen in der Ubahn – 500 Dollar. Das macht ja auch alles vom Grundgedanken her irgendwie Sinn und meist lassen sich die Regeln auch einfach befolgen, wenn es da nicht ein paar arg dubiose Exemplare gäbe.
Auf einer öffentlichen Toilette nicht zu spülen schlägt zum Beispiel mit mind. 500 Dollar zu Buche. Da stellt sich mir natürlich die Frage: Wer kontrolliert das? Nach ein wenig Herumfragen stellt sich heraus: Ja es gibt sie, die Toilettenkontrollpatrouillen der Polizei und damit das Pendant zum deutschen Ordnungsamt. Wer in solch einem speziellen Team der Polizei eingesetzt wird, kann guten Gewissens behaupten einen Scheißjob zu haben. Ob es für die Special-Restroom-Division eine besondere Ausbildung oder ein aussergewöhnliches Training gibt, konnte mir leider niemand sagen.
Neben solch einfallsreichen Gesetzen, wird hier natürlich auch das illegale Downloaden von Musik mit Gefängnis und einer Menge Geld bestraft, was aber überhaupt nichts macht. Denn dank dem Nichtvorhandensein der GEMA kann man sich seine Lieblingssongs auch einfach auf Youtube zu Gemüte führen. Damit keine Langeweile aufkommt, gibts hier drei Empfehlungen. Viel Spaß.
+ Swim Deep – King City
Wenn man sich den ‘King City’ Videoclip das erstem Mal zu Gemüte führt, reibt man sich erstmal verstört die Augen. Teilweise anblondierte Struwwelfrisuren, Skateboards, Nirvana-T-Shirts und übergroße Jeansjacken verwirren das Modebewusstsein des an sich hippen Musikliebhabers. Genauso konsequent wie das 90er Styling im Video, ist der Merchandise Look von Swim Deep: Wer sich Patrick Swayze auf seine Bandshirts druckt und eben so ausschaut, wie es die drei Jungs tun, wirkt halt wie der lässigste Slacker überhaupt. Hängt aber vielleicht auch einfach mit ihrer Heimat Birmingham zusammen.
+ Peace – Follow Baby
Auch Peace kommen aus Birmingham und wenn Swim Deep ihr Modebwusstsein aus den 90er haben, ist es bei Peace wohl eher der Musikgeschmack. Schöner, hymnischer 90er-Rock mit der so liebgewonnenen ‘I don’t give a fuck‘ Attitüde erwartet den Hörer auf der zweiten Single der Band. Dazu gibt es dann noch das passende Video mit einer Menge Zungenakrobatik, hauptsächlich minderjährigen Darstellern und einem surreal pinken Hügel als Schauplatz. Mengenrabatt für Lederjacken gab es wohl auch und irgendwie funktioniert ‘Follow Baby’ mit seinem Retro-Charme in Musik, sowie adoleszentem Verhalten extrem gut. Da bekommt man doch direkt Lust nochmal 16 zu sein. Nicht.
+ Superhumanoids – Geri
Und wenn man schon dabei ist, kann man doch direkt noch ein Video zum Thema Retro raushauen. Die wunderbaren Superhumanoids haben es leider noch nicht auf die Reihe bekommen ein Video zum sommerlichen Überhit ‘Geri’ zu basteln und so hat sich Fan David Dean Burkhart der Sache angenommen. Herausgekommen ist eine filmische Collage, die aus Szenen des Films Slogan, mit Serge Gainsbourg und Jane Birkin, besteht und hervorragend zum 80er Sound des Songs passt. Geri gibts es auf der Soundcloud Seite der Superhumanoids zum kostenlosen Download, also nichts wie ab ins Speedboat und hin da.