I fell off The Eiffel Tower
I met you and felt your power
Pouring from an open cask
Here’s the pills, I’ll take the flask
Are we sleeping, are we dancing?
Are we leaving or romancing?
I am not the one to ask
I may be the very last
(Peasant – The Flask)
Manche Musiker und Songschreiber werden von einer Fülle alltäglicher Situationen inspiriert, andere wiederum beschäftigen sich mit den wichtigen Themen, die sich dann doch zumeist auf Liebe, Trauer, gescheiterte Beziehungen runter brechen lassen. Dabei scheint Verlust eine der mächtigsten Musen zu sein. Ob Damien DeRose, Sänger und Kopf von Peasant, oft traurig ist oder in dieser Hinsicht nur schlechte Erfahrungen macht, wollen wir nicht hoffen bzw. können wir nicht bewerten. Dass er allerdings zu der Sorte Musiker gehört, die aus solchen Gefühlen und Erfahrungen Songs schöpft, zeigt auch der neuste Output der Band, nachdem wir schon über das Vorgänger-Album ‘Shady Retreat‘ (hier gibt es unsere Kritik) schrieben, dass es “nicht erdrückend traurig oder Rotz- und Wasser-heulerisch“, sei, sondern vielmehr mit der Melancholie des Alltags spiele.
Das Anfang April erschiene neue Album ‘Bound for Glory‘ setzt genau dort an und zeigt das US-amerikanische Trio klanglich gewachsen, wenngleich man thematisch noch immer ähnliche Themen verarbeitet. Der Titeltrack und Opener versprüht dahingehend Hoffnung, man lässt sich nicht abbringen und will sich nicht verrückt machen lassen – man ist ja auf dem Weg zum Glück. Mit ‘The Flask‘ folgt die erste Single-Auskopplung, die mit angenehmen uhuhuhs und launigem Klavier-Spiel gar nicht so betrüblich klingt, während sich DeRose fragt: “Why Are You So Cold?” Gleichzeitig ist das übrigens eine der Stärken der Band, die schwere und betrübliche Inhalte häufig mit beschwingt-versöhnlicher Musik, irgendwo zwischen Folk, Pop und gelegentlichen Country-Einschlägen vertont.
Nach dem sich etwas dahinschleppenden ‘Girls‘, vermag es aber auch Peasant nicht mehr sich bei ‘We’re Not The Same‘ unbekümmert zu zeigen und lässt die Melancholie mal die Oberhand gewinnen: “I don’t wanna be your friend anymore. I don’t wanna be your end of the road. I don’t wanna be your life, honey. I don’t wanna be your life“. Dabei erinnert DeRosa stimmlich zeitweise an The Killers-Sänger Brandon Flowers, nur, dass er zumeist ohne größere Gefühlsausbrüche auskommt, was auch ein weiterer Faktor für die besinnliche, jedoch nicht traurige Wirkung der Platte ist.
‘Amends‘ ist mit seiner langsam-treibenden Melodie, aus der vereinzelt das Klavier als Art Lichtblick herausragt, ist ein weiteres Highlight der 38minütigen Platte, die 13 Titel fasst. Gefolgt vom nächsten eher betrüblichen Titel ‘Gone Far Lost‘, den DeRose nutzt, um seine Fehler einzugestehen: “I was wrong, lover. I was so wrong. You were right, lover. You were so right.” ‘Take It Light‘ funktioniert mit Summen und unbeschwertem E-Gitarrenspiel fast schon wieder als gute Laune-Lied, um daraufhin mit ‘Mother Mary‘ wieder das komplette Kontrastprogramm auf der Gefühlsachterbahn zu bemühen.
‘Pretty Good‘ erinnert dagegen mit seinen knarzigen Gitarren-Riffs eher wie aus einem Western-Saloon entsprungen, oder wie ein entfernter Verwandter der True Blood-Titelmelodie und ist damit der einzige Ausreißer aus dem sonstigen Klangspektrum des Trios. Ohne jedoch negativ aufzufallen. Mit ‘Don’t Let Me Down‘ beschließt ein beschwingter Pop-Song den Reigen der Songs.
‘Bound for Glory’ erinnert als Ganzes an das Bild einer ehemals geliebten und mittlerweile verlorenen Person: Manchmal schmerzt der Anblick, manchmal schwingen nur ein paar melancholische Gefühl mit…und manchmal macht es einen auch einfach nur glücklich, weiß man doch, dass man froh sein kann diese Erfahrungen zumindest gemacht zu haben.
Peasant – Bound for Glory
VÖ: 6. April 2012, Schnitzel Records
http://iampeasant.bandcamp.com
httpvh://www.youtube.com/watch?v=xQL37xCmSnc