Album eins kann schonmal passieren, ein Zweites vielleicht auch noch, aber wer schon über 10 Platten auf den Markt geworfen hat, der muss eine mega Karriere haben oder weiß nicht wann Schluss ist. Bei Squarepusher sprechen wir wohl eher von Ersterem, wenn man seinen extravaganten Sound, den er mit Hilfe einiger elektronischer Gerätschaften erzeugt, für sich entdeckt hat. Auf ‘Ufabulum‘ wie sich sein neuestes Werk nennt, brechen Wände der Kategorisierung ein. Hier steht alles Kopf, hier explodieren Bomben des Einfallsreichtum. Oder ist das alles nur Mist und Tom Jenkinson kann sich für nichts Anständiges entscheiden? Vielleicht versucht er etwas Neues aus allem zu machen was er gerade zur Hand hatte und ist dabei völlig durchgedreht? Schwierig.
Man könnte behaupten, dass Squarepusher hier ekstatisch in seinem Schaffen sowohl unter, als auch auf gegangen ist. Tief versunken in einem Mix aus Dance, Dubstep, Drum and Bass, Tetris und Rock wird die Welt bunt, knallt ein Soundpäckchen nach dem Anderen auf, laden Songs zum Entspannen ein, rasen Motorräder in Lichtgeschwindigkeit an einem vorbei. Es ist skurril, unberechenbar. Tanzbar nicht. Mit Ausnahme ‘Dark Steering‘ vielleicht, obwohl das auch schon wieder an den Filmsoundtrack für ‘Tron’ erinnert. Oder vielleicht gibt es Menschen, die sich tatsächlich dazu bewegen können. Ich kann es nicht, aber muss auch gar nicht. Ich lausche lieber diesem verrückten Kunstwerk. Ich verehre und erkläre es für verrückt – gleichermaßen, wobei ich nicht davon ausgehe, dass ich die Platte verstanden oder durchschaut habe. Aber auch das muss ich nicht. Ich muss hier nur ein Statement bringen: Einen unglaublicheren Sound gibt es für mich im Moment nicht. Ein Werk, das mehr kann, als man ihm beim ersten Hören zutraut. Ein Werk für die Hörer, nicht für die Tänzer.
Squarepusher – Ufabulum
VÖ: 11. Mai 2012, Warp
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