I do not sleep
but I defeat the sobbing in my weep
while you focus on the street
and the tears you don’t cry
they’re all on your mind
you drive on
you’re strong
for all that you miss
is the place you’re coming from
(Binoculers – The Place You Come From)
Reduzierte Instrumenten-Auswahl, zurückhaltende Stimme, – das reicht schon um eine ganze Platte zu füllen. Genau nach diesem Prinzip werkeln die Hamburger Binoculers – allen voran Nadja Rüdebusch – in 15 (15!!!) Liedern auf ihrem neuen Album ‘There Is Not Enough Space In The Dark‘.
Schon mit ‘Monsters‘ wird ganz klar die Richtung des Albums vorgegeben: entspannte Musik für den gemütlichen Herbstabend. Unaufgeregt zieht die Welt an einem vorbei, das eigene Tempo des Lebens wird herausgenommen. Eine sanfte Stimme sucht sich den Weg zum Zuhörer. Eins der Highlights auf der Platte ist ‘The Place You Come From‘, wobei hier die versteckte Traurigkeit zu Tage kommt, die wohl jeder ab und an empfindet, die bedrückt, die aber auch mal notwendig ist.
Maritime Stimmung und Walzergefühle steigen bei ‘Song For A River‘ auf – klar wenn man aus Hamburg kommt und die Nähe zur See besteht.
Meist kommt der Text glasklar daher, nur selten wird die Stimme in einen Hallraum gestellt und vermittelt eine Ferne, als ob man selbst neben sich steht. Vielleicht ist dieses Album zu unspannend für den Einen, zu schüchtern, zu dezent. Keine großen Höhepunkte, zumal das Hauptinstrument Stimme eine immergleiche Atmosphäre erzeugt. Nur Gitarre, Harmonium, Schlagwerk liefern den nötigen Platz, damit die Songs intensiver werden. Was für den Einen aber abschreckend wirken kann, wird für den Anderen zur Pause, die er sich von all den aufregenden Musikentwicklungen und gleichzeitig vom eigenen Leben wünscht. Runterkommen, sich mit sich selbst beschäftigen – das ist hier wohl das Motto. Auch wenn nicht alle Songs dazu anregen, bleibt doch der Eindruck, den die 15 Titel auf den Zuhörer machen. Wir begrüßen die akustische Entspannung und laden ebenfalls dazu ein vielleicht mal einen Gang zurückzuschalten.
Und wer sich auch außerhalb seiner vier Wände zum träumen hinreissen lassen will, besucht heute Abend am Besten mal die Oetinger Villa in Darmstadt. Dort spielen nämlich nicht nur The Great Park und Nicolai Schorr, sondern eben auch Binoculers.
Oetinger Villa
Heute, 06.11.12 // 21.30Uhr
Eintritt: 8 Euro
Binoculers – There Is Not Enough Space In The Dark
VÖ: 2. November 2012, Insular
www.binoculers.de
http://binoculers.bandcamp.com
www.facebook.com/Binoculersmusic