Are you sick of not existing?
Does your halo just not flatter your face?
Feel brand new in just three easy payments
Try it free
What it’s like to be
But wait there’s more!
The sky is not the limit
The body you have always wanted
Let us put you in it
Bad karma? No karma? You too can get a life
And it’s all for the low, low price of…
What it’s like to be human
What it’s like to be alive
(Darwin Deez – (800) HUMAN)
Als Wuschelkopf, Vortänzer seiner Gruppe und Gute-Laune-Hit-Lieferant stieg Darwin Deez 2010 direkt mit seinem Debütalbum in die Wahrnehmung der Allgemeinheit auf, begeisterte seine Fans während seinen Live-Shows mit lustig choreographierten Hip-Hop-Tanzeinlagen und überhaupt, wirkte wie der nette Öko-Nerd mit Korkenzieherlöckchen von nebenan…nur eben aus New York. Mit ‘Songs For Imaginative People‘ erschien dieser Tage das zweite Album, das er zusammen mit seiner Band aufgenommen hat.
Zweite Alben – die Bürde des erstens nachebbend, hat man sich im Hause Deez wohl überlegt, sich gar nicht erst an der Reproduktion beschwingter Pop-Hymnen a lá ‘Radar Detector‘ oder ‘Up In The Clouds‘ zu versuchen, sondern handelt nach dem Prinzip: Stillstand = kein Fortschritt, kein Fortschritt = Rückschritt. Rausgekommen sind dabei ein neuer Sound der Band, der sich zwischen hektisch, nervös und, wenn man es mit den New Yorker Herren positiv meinen will, funkiger gibt, dabei aber jegliche Eingängigkeit vermissen lässt, schlimmer noch, zumeist gar überhaupt keinen Zugang bietet und tendenziell lärmt. Schon bei ‘(800) HUMAN‘ scheinen die einzelnen Bausteine des Songs jeweils ihre eigene Szenerie darstellen zu wollen, ohne jedoch zusammen zu finden. Somit bleibt letztlich Gesample, Gesang und Gitarre, die sich neben-, über- und untereinander zu einer Wand aufbäumen, der man leider nicht viel abgewinnen kann.
Überhaupt scheint man sich dem teilweise zum Debütalbum vernommenen Vorwurf des etwas zu netten und beliebigen Musik-Outputs unterworfen zu haben und versucht mit ‘Songs For Imaginative People’ immer den Umweg zu nehmen, verirrt sich dabei aber immer wieder in Lärmwänden, ausladenden Rhythmusexperimenten und vielleicht auch in der eigenen Ambition. Zumindest im nicht-zu-sehr-gefallen-wollen kann man der Band vollen Erfolg aussprechen. Leider verpufft das Album auf ganzer Länge, lässt den Charme des ersten Albums vermissen und zieht sich über die gesamte Dauer quälend lang hin. Einzige Lichtblicke bilden dabei ‘Redshift‘, ‘All In The Wrist‘ und ‘Chelsea’s Hotel‘, die jedoch nur im Vergleich zu den restlichen Werken des Zweitalbums von Darwin Deze hervorstechen und abseits davon, höchstens im Mittelmaß anzusiedeln sind. Schade…aber vielleicht sind wir auch einfach nicht fantasievoll genug.
Darwin Deez – Songs For Imaginative People
VÖ: 8. Februar 2013, Cooperative Music
http://darwindeez.com
www.facebook.com/darwindeeez