Argo Fuck Yourself
(John Chambers – Argo)
Oscar für Bester Film geht an ‘Argo‘. Damit ist Ben Affleck das gelungen, wovon viele Schauspieler träumen – er hat den Sprung auf den Regiestuhl mit Bravour gemeistert und sich endgültig vom Pearl Harbor-Image verabschiedet. Mit seinem dritten Film legt er nun einen spannenden Politthriller hin, welcher sein ganzes Talent und Feingefühl beim Thema Film auf den Punkt bringt.
Im Jahr 1979 war die Islamische Revolution in vollem Gange. Auf Grund einer Weigerung von Präsident Carter, den ehemaligen Schah Mohammad Reza Schah Pahlavi an den Iran auszuliefern spitzt sich die Situation zu. Die amerikanische Botschaft wird angegriffen, mehr als 60 Botschaftsmitarbeiter als Geisel genommen. Während diesem Vorfall gelingt es 6 Mitarbeitern zu fliehen und sich in der kanadischen Botschaft zu verstecken. Von nun an sucht die CIA einen Weg diese Flüchtigen aus dem Land und in Sicherheit zu schaffen. Experte in diesem Gebiet ist Tony Mendez (Ben Affleck), der den Plan hat eine Filmproduktion vorzutäuschen – Produktionsfirma, Produzenten (Alan Arkin) und Drehbuch inklusive. Mit dem Vorwand exotische Locations zu suchen, will er ins Land einreisen und mit den Flüchtlingen vorgeben ein Filmteam zu sein. Gegen den Willen der CIA bekommt die Operation eine Genehmigung und Mendez muss sich im Iran nicht nur der argwöhnischen Regierung stellen, sondern auch den 6 Flüchtigen – diese haben fast vollständig ihren Glauben an eine Heimkehr verloren und sich als Filmteam auszugeben ruft bei ihnen eher Argwohn als Euphorie aus. Doch Mendez läuft langsam die Zeit aus – in der Heimat überlegt man die Operation abzubrechen und auch die Iraner kommen langsam dahinter, was das Filmteam in Wirklichkeit ist.
Mit ‘Argo‘ ist Ben Affleck ein brillianter Film gelungen. Er schafft es nicht nur die historischen Zusammenhänge mit einer kurzweiligen Story zu verknüpfen, sondern auch den Zuschauer emotional zu berühren. Während den finalen 20 Minuten des Films kommt der Zuschauer kaum zum Luft holen – so fiebert man mit den Flüchtlingen. Filmisch bewegt sich Affleck hier auf einem sehr hohen Niveau. Geschickt spielt er mit Parallelmontagen, um die verschiedenen Erzählstränge miteinander zu verbinden und verliert dabei nie den roten Faden. Der Film beginnt mit der Darstellung der blutigen Revolution im Iran, durch die darauf folgenden Erzählung der Fake-Film-Vorbereitungen in Hollywood gönnt Affleck der Geschichte etwas Ruhe und erzählt einen eher lustigeren Abschnitt der Mission. Dieser Aufbau ermöglicht ihm im letzten Teil perfekt auf seinen Klimax hinzuarbeiten und verbreitet damit beim Zuschauer noch mehr Spannung. Es war schon bei seinem Drehbuch für ‘Good Will Hunting‘ abzusehen, dass Affleck Talent hat. Argo ist ein spannender, lustiger und trauriger Film, der einfach nur großen Spaß macht beim Schauen.
Argo (USA 2012)
Regie: Ben Affleck
Darsteller: Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin, John Goodman, Victor Garber
DVD-VÖ: 8.März 2013, Warner Home Video
httpvh://www.youtube.com/watch?v=YY2UWRkOou4
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