We’re all based on water
that’s what we are
It’s the origin of life
the world’s largest dump
We built a new continent
that will swallow us all
(Clara Luzia – We Are Fish)
Clara Luzia ist wieder da. Oder immer noch. Auf jeden Fall hat ihr fünftes Solo-Album „We Are Fish“ im März den Weg in die CD-Regale gefunden. Wir haben es uns geschnappt und mal reingehört.
Das wars mit dem zierlichen, ruhigen Stimmchen der letzten Jahre, denn die Österreicherin haut in ihrem Album ganz neue Töne raus. So aufgebracht und laut kennt man sie gar nicht. Neben Streichern finden wir plötzlich betäubende Gitarren, ein gewaltiges Schlagzeug und die Stimme kräftig, verzerrt, laut – denn Clara Luzia kann auch anders. Die Welt hat einiges zu hören und lernen und anscheinend hat Fräulein Luzia keine Lust mehr, es in sich hinein zu nuscheln.
Das Album selbst beginnt mit ‘With Headlights On’ jedoch noch recht ruhig und erinnert an die alte, melancholische Zeit. Die Österreicherin will ihre Fans und Hörer wohl langsam an die neuen Töne gewöhnen. Doch mit jedem Song wird es kürzer und ja, fast poppig. ‘No One’s Watching‘ findet einen wunderschönen Einstieg, doch schnell dreht Clara Luzia auf und versucht sich an ihrer neuen Idee von Musik – was vor allem mit dem Refrain sehr missglückt. Doch so richtig kann sie sich nicht entscheiden, in welche Richtung es gehen soll. ‘Leave The Light On‘ rockig, schlagzeuglastig, laut und zwischendurch hört sich Clara an wie in Trance. ‘Light Is Faster Than Sound‘ hingegen gibt wieder Hoffnung auf Stiltreue doch mit dem Rest des Albums verfällt die Österreicherin mit Konsorten dem Girlie-Pop mit etwas Bums.
Mit dem Album hätte Clara Luzia sich ein wenig mehr Zeit für Tüftelei geben sollen. Denn ihre Kreativergüsse sind zwar positiv in den Texten zu finden, doch die Umsetzung in Gesang und musikalischer Begleitung lässt sehr zu wünschen übrig, da es einfach an der altbekannten Harmonie mangelt. Mutig, dass sich die Österreicherin an einen neuen Stil wagt, doch steht er ihr bedauerlicherweise nicht sehr gut. Wer sich dennoch dazu imstande fühlt, über die Refrains hinwegzusehen und ab und an ein Lied weiter zu schalten, könnte eventuell Gefallen daran finden.
Clara Luzia – We Are Fish
VÖ: 28. März 2013, Asinella
www.claraluzia.com