Im Universum hängt alles mit allem zusammen.
(Hushpuppy – Beasts of the Southern Wild)
Wunderschöne Fantasiefabel, abstraktes Zeitzeugnis oder auch einfach nur ein meisterhaftes Werk. All diese Bezeichnungen beschreiben einen Film, der seit letztem Jahr oftmals Teil der Nachrichten, des Lieblings-Indie-Magazins und der Gespräche mit Freunden war. ‘Beasts of the Southern Wild‘ kam aus dem Nichts und wird sich noch lange in den Köpfen der Zuschauer festsetzen. Ein Glücksfall! Aber nicht nur der Film an sich, sondern schon die Entstehungsgeschichte ist höchst aufregend – Regisseur Benh Zeitlin war zum ersten Mal für einen Spielfilm zuständig, arbeitete zum Großteil mit Amateurdarstellern und hatte ein Minibudget von lächerlichen 1,8 Millionen Dollar zur Verfügung.
Hushpuppy (Quvenzhané Wallis), ein sechsjähriges Mädchen, lebt mit ihrem Vater (Dwight Henry) in einem abgeschiedenen Sumpfgebiet irgendwo in Louisiana. Umschlossen ist das Gebiet, gennant ‘Bathtub‘, von großen Dämmen. Hushpuppy hat noch nie etwas anderes gesehen und führt mit ihrem Vater ein raues Leben. Ihre Unterkünfte sind brüchig und alles anderes als komfortabel – die anderen Bewohner sind ruppig und meistens betrunken. Dieses Leben ändert sich für Hushpuppy, als ihr Vater eine schwere Herzerkrankung erleidet, die er aber vor seiner Tochter geheim halten will. Ein aufkommender Sturm verschärft die Situation umso mehr und lässt den Großteil der Bewohner aus Bathtub fliehen. Hushpuppy, ihr Vater und einige wenige trotzen der Naturgewalt und überleben sie. Ihr Zuhause ist zerstört und fast ganz Bathtub ist unter Wasser begraben. Durch eine Sprengung der Dämme versuchen sie diesen Zustand zu ändern, werden dann aber gegen ihren Willen in ein Auffanglager verfrachtet, in welchem Hushpuppys Vater auch medizinisch versorgt werden kann. Sie wollen aber schnell flüchten und zurück nach Bathtub, den Hushpuppy hat schon lange eine Vision von ausgestorbenen Auerochsen, die ihre Heimat vollständig zerstören wollen und es scheint nur sie kann sich denen entgegenstellen.
‘Beasts of the Southern Wild‘ ist natürlich eine Coming of Age Geschichte, in deren Mittelpunkt die kleine Hushpuppy steht. Aber das wäre zu einfach und würde dem Film nicht gerecht werden. Das Universum das hier aufgebaut wird strotzt nur so von Fantasie, Metaphern und Zeitbezügen. Jede Szene ist mit Bedeutung beladen und nimmt immer wieder Bezug auf das Katrina-Unglück. Die Umgebung von Bathtub ist so bildgewaltig, dass man schon fast schockiert ist, wenn die Bewohner in die sterile Außenwelt geschaffen werden. Die Probleme von Heimat, Entwurzelung und Erwachsenwerden sind auf den Kopf gestellt. Die kleine Quvenzhané Wallis als Hushpuppy spielt sich immer mehr in Rage und lässt einen vollkommen in die Story eintauchen. Die Fantasieszenen, die immer wieder eingestreut werden, lassen einem den Atem stocken und die Gänsehaut zum Vorschein bringen. Großes Kino, unbedingt schauen.
Regie: Benh Zeitlin
Darsteller: Quvenzhané Wallis, Dwight Henry, Levy Easterly, Lowell Landes, Pamela Harper, Gina Montana
DVD-VÖ: 7. Mai 2013, Ascot Elite Home Entertainment
httpvh://www.youtube.com/watch?v=Iybq7CiUX4s&feature=share&list=SPngZAJWTICfU6skjCA6DbYBAqjDrAeBho
In Zusammenarbeit mit Ascot Elite Home Entertainment verlosen wir zum DVD und BluRay-Start von ‘Beasts of the Southern Wild’ zwei BluRays des Films. Ihr wollt gewinnen, dann schreibt uns bis zum 17. Mai eine Mail mit dem Betreff ‘Beasts’ und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr den Film bald daheim im Briefkasten.
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