SHE & HIM – Volume 3

She & Him - Volume 3 CD-Kritik

Cause I could’ve been your girl
And you could’ve been my four leaf clover
If I could do it over
I’d send you a pillow that I cry on

(She & Him – I Could’ve Been Your Girl)

Willkommen im Amerika der 60er Jahre. Es ist Sommer, heiß und die Jugend zieht es ans Meer. Mädchen in Bikinis spielen mit einer Haarsträhne, während sie mit Jungs flirten, im Wasser wird kichernd geplantscht und ein Volleyball wird mit vollem Einsatz hin und her gepritscht. Aus den Lautsprechern der Strandbar dröhnen The Ronettes, Ella Fitzgerald und die Beach Boys – aber genauso gut könnte hier auch das neue Album ‘Volume 3‘ von She & Him laufen. Denn Zooey Deschanel und M. Ward haben am 7. Mai pünktlich zu den ersten warmen Tagen ihr Sommeralbum veröffentlicht.

Ein Blick auf Zooey Deschanels zierliches Figürchen lässt erst einmal nicht ahnen, welches gewaltige Stimmorgan sich dahinter verbirgt. Und trotz des dritten Albums, überrascht es einen immer wieder aufs Neue. Direkt zum Einstieg mit ‘I’ve got Your Number, Son‘ stellt sie das auch deutlich unter Beweis. Dazu fangen Finger an zu schnipsen und der Po schwenkt rhythmisch von links nach rechts. Diese Bewegung zieht sich dabei durch das komplette Album. Doch bei ‘Turn to White‘ wird es etwas ruhiger und alle Instrumente werden sanfter bespielt. Ab hier kommt auch das Album vom Poppigen etwas runter. Dennoch wird das große, zentrale Thema, das Dichter, Musiker und Künstler schon seit Jahrhunderten beschäftigt, von She & Him nicht vernachlässigt. Die Liebe. Liiiiiiebe, Love, Herzschmerz, Zusammensein, vergangene, neue, bleibende Liebe, Liebe hier, Liebe dort, Liebe überall. ‘Hold Me, Thrill Me, Kiss Me‘ liefert weiter Einblicke in die Gefühlswelt eines unersättlichen Menschen auf der Suche nach der großen Liebe und gehört zu einem der drei Coversongs auf der Platte. Und so geht es auch die ganze Zeit weiter. ‘Together‘, ‘Shadow of Love‘ – überall findet die Liebe ihren Platz. In ‘London‘ geht es jedoch ausnahmsweise einmal um die Zuneigung zu der britischen Hauptstadt. Vielleicht handelt es aber auch von einem wolkenverhangenen Mann, dessen Eltern besonders fancy waren in der Namensgebung.

Das Album passt zur Jahreszeit, bringt den Körper in Bewegung, lässt genüsslich die Augen schließen und lädt zum Träumen ein. Andere Musik könnte man sich zur New Girl-Darstellerin auch nicht vorstellen. Nur M. Ward kennt man eher etwas ruhiger und nicht so poppig, was jedoch nichts Schlechtes heißen soll. Inhaltlich wird die Liebe etwas zu ausführlich und langatmig besprochen. Es ist halt ein unerschöpfliches Thema. Dennoch sollte zwischendurch mal ein wenig Platz sein, um sich anderen, kreativeren Inhalten zu widmen. Aber wer Lust hat auf Sommer, Sonne und gute Laune sollte dem Album definitiv mal ein, zwei Ohren spenden und es nicht vergessen, wenn man mit dem riesen Ghettoblaster an den See zieht.

3von57

She & Him – Volume 3
VÖ: 10. Mai 2013, Domino
www.sheandhim.com

httpvh://www.youtube.com/watch?v=wOS3yG95_5k