Fighting in the borderline
You could come here any time
Run past their prying eye
You can come here any time
In the life, fire within
Their limbs, here art lies
(Austra – Painful Like)
Austras Gothic angelehnter Synthie-Pop auf ihrem Debüt schlug vor zwei Jahren hohe Wellen. Nun meldet sich die Band um Katie Stelmanis zurück und präsentiert ein stark facettenreiches Album mit düsteren Elektro-Beats und melodischen Arrangements. Dunkelheit war noch nie so schön.
Als Solo-Projekt von Sängerin Katie Stelmanis angefangen, sind Austra nun zu einer sechsköpfigen Einheit zusammengeschmolzen. Vier Frauen und zwei Männer. Das neue Album wurde im Kollektiv aufgenommen, was sich in der Vielfalt der Songs widerspiegelt. Unverkennbar ist nach wie vor Stelmanis opernhafter Gesang, der voller Zerbrechlichkeit den Stücken eine emotionale Tiefe einhaucht. Und mit Emotionen spielen Austra nun mehr denn je. Auf dem Piano-Pop-Stück ‘Home‘ singt Stelmanis über ihren Geliebten, der nachts nicht nach Hause kommt. “What is it that keeps you there? Keeping you occupied from my heart.” Dazu flöten die Keys ihre liebliche Melodie. Schmerz und Sanftmut gehen hier Hand in Hand. Flehend fragt Stelmanis um Vergebung auf dem treibenden ‘Forgive Me‘ und sprüht nur so vor Energie. Auf ‘Olympia‘ wechselt die Frontfrau öfters ihre Gesangstonlage, was die Stücke umso markanter klingen lässt. Waren Tempi und Rhythmik auf ‘Feel it Break‘ fast durchgehend identisch, postuliert der Nachfolger verschiedene musikalische Grundstrukturen und Stimmungen. ‘We Become‘ liebäugelt mit trommelnden Afro-Beats während ‘You Changed My Life‘ sich knatternd und statisch zur Piano-Melodie bewegt.
Inspiriert von Techno und Dance lockt ‘Olympia’ ebenso auf den Dancefloor. ‘Painful Like‘ packt 80er Disco-Tunes aus: Der Synthesizer balanciert leicht zur pulsierenden Rhythmik der Bongos. Schwungvoll ist hier das richtige Wort. Auch ‘Fire‘ überzeugt mit verschiedenen Percussions und Glockenspiel. So lebhaft und doch so geheimnisvoll. Austra umgeben sich immer noch mit einer düsteren Aura, lassen sich jedoch vielmehr auf Experimente ein. Und es ist immer wieder magisch, ihnen dabei zuzuhören.
Austra – Olympia
VÖ: 14. Juni 2013, Domino Records
www.austramusic.com
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