BIG DEAL – June Gloom

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I won’t ask why
If it was love we let it die

(Big Deal – Close Your Eyes)

Ein Junge und ein Mädchen, zwei Mal Gitarre und Gesang, die sich himmlisch ergänzen. Er, Kacey Underwood, gab ihr, Alice Costelloe, Gitarrenunterricht. Der 29-jährge Amerikaner und die 18-jährige Engländerin fanden irgendwo zwischen dem ersten Song, den er ihr beibrachte – ‘Teenage Riot‘ von Sonic Youth – und den zarten Banden einer Freundschaft, ihren eigenen Sound. Zwischen rotzig und altruistisch spielen die beiden auf ihren Gitarren und singen synchrone Melodien dazu. Schon mit ihrem Debutalbum ‘Lights Out‘ sorgten sie für Spannung in der Luft, als würden sich die Wolken aufladen und Winde langsam einpeitschen. Mit der neuen Platte, die den hübschen Titel ‘June Gloom‘ trägt, tun sie dies erneut – jedoch erlauben sie den Kräften nun mehr, sich zu entladen. Und wie man sich das schon denken kann, wenn man den Albumtitel hört, muss sich dazu keineswegs alles donnernd und schüttend anfühlen. Vielmehr beschwören Big Deal subtil und mit einer von Schwankungen geprägten Atmosphäre ein Kribbeln hervor, das sich inmitten von Trübsinn und Euphorie ausbreitet.

Mit romantisch-grungigen Songs wie ‘Golden Light‘, ‘In Your Car‘, ‘Teradactol‘ oder ‘Pillow‘ rücken Big Deal ihren Sound in eine dunklere und existenziellere Richtung. Man hat sich diesmal eine ganze Band zur Verstärkung geholt. Das Liebliche klingt noch immer durch, doch mit ‘June Gloom‘ werden die beiden ungestümer als noch auf ihrem Debut. Süße, langsame Parts werden allzu häufig zu lärmenden, The Kills-artigen Momenten ausgeweitet.

Swapping Spit‘ und ‘Dream Machine‘ haben einen jugendlichen Schall, der Verletzlichkeit und Unbesiegbarkeit nebeneinanderzustellen scheint. ‘Call And I‘ll Come‘ ist ein unverwüstlicher und doch von Zweifeln durchbohrter, zerriger und doch unaufgeregter Song, der ganz tief berührt. Mit den letzten drei Liedern des Albums, ‘Little Dipper‘, ‘PG‘ und ‘Close Your Eyes‘, wiegen Big Deal einen sacht in den Schlaf, ohne kraftvolle, verzerrte Gitarren in dröhnenden Parts wegzulassen.

‘June Gloom‘ ist ein facettenreiches Album, das einen sanft entlässt, obwohl es in seinem Verlauf so viel Druck und Schroffheit geboten hat. Big Deal, er und sie, zwei Mal Gitarre und Gesang: eine elektrisierende, unverblümte Sommergewitter-Kombo.

 

Big Deal – June Gloom
VÖ: 31. Mai 2013, Mute Artists Ltd (Goodtogo)
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