Ja, das Burning Eagle Festival Wochenende ist vorbei. Und vermutlich bereut keiner der Anwesenden auch nur ansatzweise die Fahrt ins schöne Reutlingen – denn das ist einfach unmöglich. Was wir dort erlebt haben, war weit mehr als nur gute Musik.
Die Organisatoren Dennis Adler und Henrik Junger haben ein fleißiges Team zusammengestellt, die beim ersten Open Air Burning Eagle Festival den Listhof in eine verwunschene Welt verwandelt haben. Mit sehr viel Liebe zum Detail wurde das Gelände hergerichtet und hätte auch wunderbar als Kulisse für einen neuen Wes Anderson Film dienen können. Zudem war das Personal einfach durchgehend sehr hilfsbereit und bestens gelaunt und haben einen mit der ganzen Fröhlichkeit noch angesteckt. Und auch das hervorragende Essen, die ganzen liebevoll hergerichteten Stände, die Getränkeauswahl – es war einfach alles perfekt. Und so auch das Line-Up. Zwischen Bäumen und Sträuchern konnten die Festival Besucher bei strahlendem Sonnenschein auf der Wiese liegen und Größen wie Dark Dark Dark, Wallis Bird, Get Well Soon und Denis Jones am ersten Tag lauschen. Letzterer hat auch den Abschluss am Freitag bestritten. Ein Mann, eine Gitarre und ganz viele Loops. Daraus bastelte der Brite einen atmosphärischen Klangteppich, der einen gebannt und überwältigt in die Nacht entlassen hat.
Wer nicht aus dem Umkreis Reutlingens kam und nach Hause ins gefederte Bett hopsen konnte, musste mit dem Campingplatz vorlieb nehmen. Aber auch abseits des Festival-Geländes war alles bestens organisiert. Außer vielleicht dem harten Boden und die daraus resultierten verbogene Heringe. Es gab sogar Duschen, die für einen erfrischten, schweißfreien Körper gesorgt haben, was bei der Hitze wirklich eine Genugtuung war – wenn auch zeitlich sehr begrenzt. Denn Tag 2 hat einfach alle Thermometer sprengen lassen. Die Sonne hat gezeigt, was sie kann. Aber genauso die Bands. Zigitros waren die Überraschung des Tages und haben den heißen Nachmittag mit dunklem Pop ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Daniel Norgren hat auf der gegenüberliegenden Bühne etwas andere Töne angeschlagen und als Singer-Songwriter seine Stücke zum Besten gegeben und Blues Folk Fans beglückt. In Kombination mit seiner rauchigen und tiefen Stimme und dem Kontrabass im Hintergrund hat man sich bei bratender Sonne gefühlt wie auf der Countryside. Aber natürlich auch Honig, Jeffrey Lewis & The Rain und Efterklang haben den Samstag mit tosendem Applaus, klopfenden Musik-Herzen und Power gefüllt. Und obwohl der Schweiß wirklich aus jeder, JEDER!, Pore lief und die Getränkebestände wie nichts geplündert wurden – es war einfach von vorne bis hinten nur gut. Fantastisch. Perfekt. Jede Band für sich war einfach ein absolutes Highlight. Das Gleiche lässt sich auch über das Publikum sagen. Die Stimmung war durchgehend friedlich, freundlich und jeder konnte bei Ruhe und mit Entspannung die Musik genießen. Wir bedanken uns mit einem tiefen Kniefall bei den Organisatoren und allen Helfern für dieses unbeschreibliche Erlebnis und freuen uns sehr, sehr, sehr auf nächstes Jahr.