ED BANGER RECORDS – Ed Rec Vol. X

Ed Banger - Ed Rec Vol. X

Das Pariser Label um den ehemaligen Manager von Daft Punk Pedro Winter alias Busy P veröffentlicht anlässlich seines zehnjährigen Bestehens mal wieder eine Compilation. Die französische Plattenschmiede konnte sich Mitte der Nuller Jahre einen Rang an der Spitze der innovativsten ihrer Zunft sichern,  indem sie Namen wie Justice, DJ Mehdi, Feadz, Uffi und Mr. Oizo für Releases gewonnen haben. Die Veröffentlichungen der letzten Jahre konnten dem Glanz der Vergangenheit aber leider nicht mehr gerecht werden, schaut man sich beispielsweise das Album des  Talents Sebastian an oder auch das letzte Album von Justice. Dafür hat Pedro Winter sein Gespür für junge innovative Künstler keinewegs verloren und bewies jüngst sein zuverlässiges Händchen mit Verspflichtungen wie Boston Bun und Cashmere Cat.

Es fällt sofort auf, dass mit dieser Compilation nicht gegen den Strom geschwommen wird. Da hat man sich schon mal mehr getraut im Hause Ed Banger. Wenn es eine Stallorder gegeben haben sollte, hießt diese ganz sicher Disco House. Ganz im Zeichen des Erfolgs von Daft Punk.

Das Intro gehört traditionell dem Urgestein und Multitalent Mr. Oizo, der die Credits der Platte recht ironisch und witzig akustisch umsetzt, was seit jeher einer der großen Stärken der Crew um Busy P ist: Man nimmt sich selbst nicht zu wichtig. Dennoch sind die Titel der Platte fast alle zu sahnig, zu süßlich und glatt, obwohl natürlich durchaus zeitgemäß. Da sind Crazy Baldhead, der mit einem großartigen Debütalbum aufwarten konnte, mit ‘My Soul is like a Tree‘ und Breakbot mit  ‘The Beach‘ leider keine Ausnahmen. Überzeugen kann hingegen Busy P selbst mit seinem durch Breakbeat geprägtem Stück ‘Still Busy‘, das als erstes auf der Platte eher in Richtung Deephouse spielt und die roughe Vergangenheit des Labels ein wenig Revue passieren lässt.

Doch die Freude währt nur kurz und man sieht sich wieder mit der üblichen Discospielerei – diesmal von Mr. Flash – konfrontiert. Positiver sticht dann wieder der obligatorische Track von Justice heraus, der zwar durchaus die zuckerigen Elemente aufnimmt, sie aber zunächst  mit einem schnelleren Beatbricht. Letztlich bleiben aber auch Justice daran kleben. Wie zu erwarten gelingt es aber Quentin Dupieux alias Mr. Oizo diesem Stil seine ganz persönliche Note aufzudrücken, indem er die Elemente in seinem zweiten Song auf der Platte dekonstruiert. Einen erfreulich erfrischenden Titel steuert auch Feadz bei, der einen 80er Jahre Sound auf der Platte etabliert und der Rosigkeit einen etwas düstere Komponente entgegen hält. Wobei Boston Bun ihm in nichts nachsteht. Der Abschluss wird dann dem wie immer zu dramatischen und pathetischen Sebastian überlassen.

Es gibt also wenige Überraschungen auf dieser Platte und die weniger überzeugenden Stücke gehen auf das Konto der Künstler, die seit eh und je die Säulen des Labels sind.

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Ed Banger Records  – Ed Rec Vol.X
Vö.: 07. Juni 2013, Ed Banger Records

Einen Mix von Feadz, der alle Titel der Compilation enthält gibt es HIER auch als Donwload.