ABBY – Friends & Enemies

(…calm down Abby we all gonna be friends…)
I can see the monsters work
on friends & enemies,
they are closer then I thought before
but I don’t know what that means,
they wake up with me every morning
they used to say goodnight
I don’t see them coming and they are pretty hard to fight


Monster – Abby

Wenn eine Band aus Mannheim eine EP in London aufnimmt, diese veröffentlicht und damit sowohl Musikfans als auch -kritiker begeistert, ist das schon eine Besonderheit. So war das 2009 mit Abby. Doch anstatt direkt mit einem Debütalbum nachzulegen, haben sich die Jungs erst mal Zeit gelassen, zahlreiche Festivals gespielt und sind umgezogen. Mittlerweile in Berlin zu Hause und vom Indie-Label ‘Snowhite’ zu ‘Universal / Island Records’ gewechselt, gab es auch personelle Veränderungen. Unser aller Liebling David Lemaitre, Gründungsmitglied von Abby, verließ die Band und ging Solopfade. Das alles hat jedoch weder der Band noch ihrer Musik geschadet und nach fast zweieinhalb Jahren des Wartens ist nunmehr das Debütalbum ‘Friends & Enemies’ erschienen. Und was für ein Debüt die Vier da abliefern.

Feinster Indie-Rock durchzogen mit musikalischen Anspielungen auf 70er Jahre Gitarren-Rock, Elektro-Pop oder sogar Disco-Dance Beats. Bereits der Opener ‘Monster’ entführt uns in eine Welt seelenvoller Alternative-Klänge und ab dem zweiten Track ‘Streets’, das auch die erste Single war, wird man komplett in den Abby-Kosmos gesogen. Wer die namensgebende Figur ‘Abby’ nun wirklich ist, erfahren wir auf dem Album nicht, dafür begleiten wir die fiktiven Personen Abby, Annie, Jones, Adam und Evelyn bei allerlei Abenteuern. ‘Evelyn’ ist auch die aktuelle Singleauskopplung – noch eine Zusammenarbeit mit David Lemaitre. Das Stück überzeugt durch schöne Gitarrenmelodien und den Mitwipp-Refrain.

‘Karma’ mit seinem geheimnisvollen verzerrten Sound, das zunächst leise und zurückhaltend beginnt und sich in knapp vier Minuten orchestral entfaltet oder das pianolastige ‘Calm down’ sind nur zwei Beispiele der Vielseitigkeit des Sounds von Abby. Ebenso auch ‘Riddles’, das mit leichtem Dance-Rythmus zum Tanzen einlädt. Trotz eindeutigen elektronischen Spielereien steht das Versprechen der Band, dass kein Sound aus dem Computer kommt. Alles handgemacht sozusagen und dazu wird dann auch gerne mal die Blockflöte oder das Cello ausgepackt.

Passend zum derzeitigen Wetter ist ‘Friends & Enemies’ das Album für entspannte Fahrten über hitzeflirrende Strassen. So hört sich der unbeschwerte Sommer, Sonne, Freiheit an und doch schwingt auch etwas Wehmut mit und das Wissen, dass selbst der schönste Sommer einmal endet oder, im Fall von Abby, das Debütalbum nach etwas mehr als einer Stunde.

5von5

Abby – Friends & Enemies
VÖ : 05.Juli.2013 – UNIVERSAL/ Island Records
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