This is not
What you wanted
Not
What you had in mind
(Moderat – Bad Kingdom)
‘A New Error’, ‘Porc #2‘, ‘Les Grandes Marches‘ und ganz besonders ‘Rusty Nails’ – Tracks die eine Generation geprägt haben. Modeselektor und Apparat gemeinsam an vorderster Front, um deutsche Elektronik weltweit wieder ins Gespräch zu bringen. Zusammen sind die drei Herren aus Berlin Moderat und haben mit ihrem gleichnamigen Debüt 2009 eine Welle des düsteren Elektronik-Gefrickels in Clubs und auf Festivals zurückgebracht, die – wenn man bedenkt, dass sie dazu keinen Kinofilm brauchten – seines Gleichen suchten. Immer wieder Neues entdecken, obwohl die Platte schon ein Jahr läuft… Das waren noch Zeiten. Geprägt, und somit auch befriedigt, hat diese Art von Techno besonders die nach immer Neuem suchenden Tanzwütigen.
Genau heute kam das zweite Album heraus und selbstverständlich sind alle gespannt, wie intensiv und beeinflussend der Sound auf Platte Nummer 2 sein wird. Mit ‘Bad Kingdom’ wurde die erste Single schon vor einigen Wochen angekündigt und hinterließ genau den Effekt, den sich Jeder gewünscht hatte: Eine Wiederkehr des bekannten Sounds mit Sascha Rings Stimme, einer verwobenen Rhythmik und einem Bass, der sich erst auf Festival PAs richtig wohlfühlt. Unterstützt wurde der Track von einem Video der Pfadfinderei, die für Moderat und Modeselektor auch live für die Visuals zuständig sind. Einfallsreichtum verknüpft mir ansprechendem Design – so scheint das Motto der Berliner zu lauten.
Neben ‘Bad Kingdom’ findet sich auch ‘Gita’ mit einigen Worten von Sascha Ring bestückt, sowie ‘Damage Done’. Neben der normalen Album-Version, kann man sich noch mit der Deluxe Edition begnügen, welche direkt vier Songs mehr liefert. Moderat weiß einfach, wie sie die Liebhaber und Sammler beglücken. Und tatsächlich lohnt der Kauf der Deluxe Platte, denn das 10-minütige ‘Milk‘, ‘Therapy‘, ‘Ilona‘ und ‘Last Time‘ sind die Songs, die man neben ‘Bad Kingdom’ zu seinen Lieblingssongs machen wird.
Insgesamt sind wir mit Moderat II so weit von einer Enttäuschung weg, wie Bodenfrost bei diesem Wetter. Nein, eigentlich sind wir sogar ziemlich glücklich, wie sich das Album anfühlt, wobei auch wir Abstriche machen müssen. Es ist nicht besser, es fehlen hier und da einige Details, die komplizierte Elektronik, die unscheinbar wirkt und doch den Charakter des Songs prägt – es bleibt ein wenig hinter dem Debüt zurück. Aber wie kann man auch so ein überzeugendes und hochkarätiges Debüt von zwei überragenden Musikergruppen schlagen. Das sollte mir dann doch jemand erklären, der meine gedrosselte Begeisterung für Moderat II für fragwürdig hält. Was aber immer bleibt – egal, was man von der zweiten Platte hält, ist, dass es nichts Schöneres gibt als um 5.30 Uhr an der Modeselektor Bühne auf dem Melt! Festival zu sein und durch den Sand zu tanzen.
Moderat – II
VÖ: 2. August 2013, Monkeytown
http://moderat.fm
www.facebook.com/moderat.band
httpvh://vimeo.com/69467838