‘felt it come a blade of autumn alive
the amber shapes of sunset dance on the wall
I step outside no boat no sign of you there
in endlessness two world looking back at me now’
(Goldfrapp – Alvar)
Wenn Goldfrapp ein neues Album veröffentlichen, weiß man im Vorfeld nicht so genau was einen erwartet. Seit ihrem grandiosen und von Kritikern und Fans bejubelten Debütalbum ‘Felt Mountain‘, mit dem sie 2001 für Furore sorgten, haben sich Alison Goldfrapp und Will Gregory musikalisch vielseitig ausprobiert. Von den Anfangsklängen des cineastisch orchestralen Trip-Hop über Italo-Spagetti-Western-Sound bis hin zu tanzbarem Retro-Disco-Pop , die musikalische Reise der Beiden ging sehr weit. Doch insbesondere das discolastig 2010 veröffentlichte Album ‘Head First’ blieb weit hinter den eigenen Erwartungen der Band und den musikalischen Möglichkeiten zurück.
Jetzt also das sechste Studioalbum ‘Tales Of Us’ und es ist eine Art Comeback. Bereits mit dem Opener ‘Jo’ packen uns Goldfrapp mit ihrem seit ‘Felt Mountain’ und Stücken wie ‘Paper Bag’ und ‘Utopia’ vermissten Neo-Trip-Hop Sound. Eine reduzierte Synthi-Streichermelodie begleitet von Piano und gedämpften Beats, auf denen die Stimme von Alison Goldfrapp mit schmelzender Zärtlichkeit dahin schwebt. Innerhalb von wenigen Sekunden entführen uns Goldfrapp in entrückte Klangwelten. Melancholisch zwar, aber keinesfalls erdrückend düster.
Der zweite Song ‘Anabel’ schmeichelt sich direkt in den Gehörgang. Alison Goldfrapp singt dabei unglaublich eindringlich von einem Menschen, der von einem kollektiven ‘Them’ missverstanden und mit Argwohn und Ablehnung bedacht wird. Dazu gibt es, genau wie zu ‘Drew’ , der Vorab-Veröffentlichung, einen kunstvollen schwarz-weiß Kurzfilm, inszeniert von Alison Goldfrapp zusammen mit ihrer Lebenspartnerin Lisa Gunning.Das Album ‘Tales Of Us’ beschert uns leider nur 10 Songs, von denen neun mit Frauennamen betitelt sind. Es könnten Alter Egos von Alison Goldfrapp sein oder auch einfach nur flüchtige Begegnungen, deren Geschichten sie uns erzählt. Verpackt wird das ganze in den verträumten Sound, mit dem Goldfrapp vor 13 Jahren bekannt wurden. Sie sind wieder da! Und das mit einem der besten Alben ihrer Schaffenszeit.
Goldfrapp – Tales Of Us
VÖ.: 06. September 2013, Mute Records
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