OH LAND – Wish Bone

OH LAND - Wish Bone CD-Kritik

I can be an engine buzzing like a bee,
I’m a real independent
Doing the laundry and planning for the future
It’s the nature of a renaissance girl ‘

(Renaissance Girls – Oh Land)

Aus Dänemark nach Brooklyn (New York) und dann in den Pop-Olymp. So ungefähr hat sich Nanna Øland Fabricius vermutlich das Ganze vorstellt, als sie nach ihrem zweiten Album den Weg von Kopenhagen in die US-Amerikanische Metropole suchte. Bis dahin war ‘Oh Land’ , wie sie sich als Künstlerin in Anlehnung an ihren zweiten Vornamen nennt, außerhalb von Skandinavien nur wenigen Menschen bekannt. Mit ihrem dritten Album soll sich dies nun ändern und dafür hat sie eine namhafte Riege Gastmusiker und Komponisten engagiert.

Als Produzent konnte sie Dave Sitek (TV on Radio) gewinnen. Mit ‘Wish Bone’ versucht Nanna neue Wege mit alten Sounds der 90er Jahre zu gehen. Das Album beginnt mit ‘Bird In An Aeroplane’ noch verhältnismäßig gemächlich mit Elektrobeats und melancholischem Gesang. Hier klingt ‘Oh Land’ noch so, wie wir sie von den ersten beiden Alben gewohnt sind. Mit der Vorabsingle ‘Renaissance Girls’ nimmt das ganze Fahrt auf und wandelt sich in einen bunten Popmix, der ein bisschen an Gwen Stefani und ihre ‘Hollaback Girls’ erinnert. Ein Stück mit Ohrwurmpotential.

Danach geht es direkt weiter in den 90er Retro Hip-Hop / Pop Beat Himmel. ‘Cherry On Top’, ‘My Boxer’, ‘Love A Men Dead’ und ‘Sleepy Town’ katapultieren die Hörer direkt in das vergangene Jahrzehnt. Unterbrochen wird die Zeitreise (glücklicherweise) immer wieder durch kleine Singer / Songwriter Pop Perlen wie ‘3 Chances’ und ‘Love you better’. Hier zeigt sich dann auch das ganze gesangliche und musikalische Potential von Nanna Oland Fabricus.

Im Großen und Ganzen bleibt ‘Wish Bone’ leider zu sehr der Versuch einen Mix aus Hip-Hop, 90er Pop und Singer/Songwriter zu produzieren. Dabei ist besonders letzteres Genre zu kurz geraten, dafür die Ähnlichkeit zu Lady Gaga, die man Oh Land bislang vor allem für ihre exzentrische Bühnenshows nachgesagt hat, zu deutlich. Schade eigentlich, denn etwas weniger Mainstream hätte dem Album gut getan. So ist ‘Wish Bone’ ein passables Popalbum, dass jedoch aus der besonderen Dänischen Popprinzessin, eine beliebige Popqueen macht.

2-3von5

Oh Land – Wish Bone
VÖ.: 01.November 2013, Rykodisc (Warner)
www.ohlandmusic.com
www.facebook.com/OhLandMusic

Oh Land “Renaissance Girls” from All:Expanded on Vimeo.