Maybe it’s the stillness in the air
Maybe it’s because you’re never here
I know one thing is for sure
If I was lost and you would found me there
Always busy working on the chains forever perfecting to build your name
Don’t forget to much of it, it could some time later bring you lots of pain.
I’m the only one who waits around, dead and silence never make a sound.
Painting on a mirror for it shows you that some times it brings us down.
(Pick A Piper – South To Polynesia)
Was, Brad Weber? Schlagzeuger bei Caribou? Gemeinsame Songs mit einem gewissen Angus Fraser und einem Dan Roberts? Gut, so gewinnt man meine Aufmerksamkeit. ‘Cinders And Dust‘ war der erste Song des selbstbetitelten Albums, der per Stream seine Premiere feierte. Und ja, so wie das klingt, muss das einfach der Schlagzeuger von Caribou sein. Schon nach wenigen Momenten hat mich ‘Cinders And Dust’ in seinen Bann gezogen. So viel sei verraten, es geht einem beim gesamten Album ‘Pick A Piper‘ nicht anders.
Den Anfang macht ‘Lucid In Fjords‘. Und der bimmelt sich direkt ins Ohr und orientiert sich an der typischen Ästhetik Caribous. Wir schweben über Fjorde, getragen vom unverwechselbaren Schlagzeugspiel Webers. Der Song bekommt wieder einmal genau das hin, was sich seit der Gründung 2008 und zwei veröffentlichten EPs abzeichnete: ‘Lucid In Fjords’ funktioniert im Club genauso gut wie auf dem Sofa. Die Lyrics zwar spärlich, aber immer auch ein bisschen verkopft und dabei trägt dich der Beat von der Theke auf die Tanzfläche. Hektisch wird es dabei nie. Es folgt ‘All Her Colours‘. Bleiben wir auf der Tanzfläche und beobachten ein Mädchen, dass versunken in die Musik, ihren Körper zur Musik bewegt. Dank des melodischen Bass’ ein wahrer Bauchpinsel-Song zum Tagträumen. Der blecherne Rhythmus von ‘Cinders And Dust’ – der ersten Single, die es im Stream zu hören gab – trommelt sich in den Vordergrund, bis die Stimme von Dan Roberts erklingt. Wundervoll brüchig verschafft sie sich Platz im Song und geht mit dem Beat eine Symbiose ein. Kluge Entscheidung, dieses Lied als erstes zu streamen. Das Mädchen, dass wir vorhin auf der Tanzfläche beobachtet haben, könnte das Mädchen sein, das bei ‘Once Were Leaves‘ singt. Schnelle, stetige Drums unterstützen den am Ende verpuffenden Song. Aufgefangen wird der von ‘South To Polynesia‘, der sich zögerlich aufbaut, um dann mit Drums und Dröhnen zu verschmelzen. Es ist der stepigste Song der Platte, der sich mit Hilfe von Synthie und Saxophon immer tiefer in die 80er schraubt. Für sich alleine stehend kein besonders packender Song, aber als Teil von ‘Pick A Piper’ geht er klar.
Eines der Highlights ist der vorletzte Song ‘Hour Hands‘, der mit fast hypnotischen Gesang auf den Beats reitet. Er hat dieses Geblubber, diesen Unterwasser-Moment, diese kurze Stille bevor der Gesang einsetzt. Er hat all das, was man auch an Caribou schätzt: Diese Komplexität in der Musik, zu der man tanzen, aber auch rumhängen möchte. Mit ‘Dinghy In A Quiet Cove‘ endet ‘Pick A Piper’ abermals mit einem “Caribou”-Song. Zumindest klingt das so. Aber Schlagzeuger Brad Weber hatte auch gar nicht vor, sich so weit davon zu entfernen. Er macht eben das, was er am besten kann; und das ist Klangteppiche mit Drumsticks weben.
Pick A Piper – Pick A Piper
VÖ: 1. November 2013, City Slang
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