BREAKING BAD – Die finale Season – Kritik & Verlosung

Am 20. Januar 2008 wurde auf dem amerikanischen Fernsehsender AMC zum ersten Mal eine Serie mit dem Titel ’Breaking Bad’ ausgestrahlt. Der Grundplot war außergewöhnlich und sorgte für Verwunderung: Ein Chemielehrer erkrankt an Lungenkrebs und entschließt sich Crystal Meth zu produzieren. Dies alles zum Wohle seiner Familie, damit diese nach seinem Ableben finanziell versorgt ist.

Sieben Folgen wurde in der ersten Staffel produziert. Die geringe Menge zeigt, dass es sich anfangs um ein Himmelfahrtskommando gehandelt hat. Einzig und allein die Macher glaubten an das Potenzial der Geschichte. 5 Jahre später ist die Utopie zur Wahrheit geworden und die Welt verdankt Vince Gilligan einer der besten, unglaublichsten und erschütterndsten Geschichten aller Zeiten. Diese findet nun ihren Abschluss. Eine letzte Verbeugung vor einer Fernsehserie, welche die Grenzen der Filmkunst weit überschritten hat und für immer ein Masstab sein wird.

Inhaltlich setzt sich die Abwärtsspirale Walter Whites (Bryan Cranston) fort. Seine illegalen Geschäfte und sonstigen Taten können nicht weiter geheim gehalten werden. Seine Familie wird immer mehr Zeuge der Veränderung des einst liebevollen Familienvaters. Auch Jesses (Aaron Paul) Schuldgefühle fressen ihn immer mehr auf und führen zwangsläufig zu einer Abwendung seines einstigen Mentors. Das Kartenhaus fällt in sich zusammen und der Abgrund aus Hass, Vergeltung und Größenwahn verschlingt alles.

Die ‘Sopranos‘ leiteten das goldene Zeitalter des Fernsehens ein und ’Breaking Bad’ ist die logische Schlussfolgerung daraus. Einen Antihelden als Haupt- und Identifikationsfigur war bei Tony Soprano etwas vollkommen Neues. Wie sollte den Zuschauern eine Figur zugemutet werden, die im Grunde verachtenswert und schlecht ist? Aber der Zuschauer gewöhnte sich daran und hatte Freude an dem neuen Ansatz des Geschichtenerzählens.

Bryan Cranston verkörpert seine Rolle mit Haut und Haaren . Insbesondere in dieser Staffel. Gestik und Mimik jagen wiederholt einen Schauer über den Rücken und die Schizophrenität seiner Rolle entfaltet sich in in den letzten Folgen zu seiner grausamsten Fratze. Die Faszination bei dieser Figur resultiert insbesondere aus seiner ungewöhnlichen Entwicklung. Nicht von Beginn an war er die Ausgeburt des Bösen, sondern bewegte sich langsam in diese Richtung – der Weg vom introvertierten Chemielehrer, hin zu einem kaltblütigen Killer war weit und grausam.

Jede Folge der letzten Staffel hat seinen Berechtigung. Wie nie zuvor wurde sehr auf Rhythmus und Geschwindigkeit geachtet. Mit einer Langsamkeit die einen fast innerlich zerreißt werden die ersten Folgen erzählt. Kein Detail zu viel, keins zu wenig. Ein beharrlicher Ton der in der Explosion des Finales mündet. Kein Notausgang wollten sich die Macher offen halten. Ein klares Ende wurde versprochen und dieses wird geliefert. In einer Zeit in der so ein Schritt kaum mehr möglich ist, da sich Studios immer die Möglichkeit offen halten nochmals Geld zu verdienen, dankt man für die Radikalität. Alles andere wäre dieser Serie nicht gerecht geworden.

5 Jahre sind seit der ersten Folge vergangen. 5 Jahre voller einprägsamen Figuren und Geschichten. Diese letzte Staffel bedeutet Abschied nehmen von einer Lieblingsserie. Dankbar kann man über die Qualität sein. Mit viel Hochachtung und Können wurde ’Breaking Bad’ würdevoll zu Grabe getragen. Ein letztes Mal Bühne frei für Walter und Jesse und einem Showdown in dem nur eines zählt – ’All bad things must come to an end’.

Regie: Michelle MacLaren, Sam Catlin, Michael Slovis, Rian Johnson, Peter Gould
Darsteller: Bryan Cranston, Anna Gunn, Aaron Paul, Dean Norris, Bob Odenkirk
DVD-VÖ: 12. Dezember 2013, Sony Pictures Home Entertainment

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Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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