Auf Elysium kriegen sie die Scheiße wieder hin.
(Max – Elysium)
Im Jahre 2154 ist die Welt geteilt in zwei Klassen. Eine reiche, privilegierte Schicht hat die Erde verlassen und lebt auf der Raumstation Elysium. Dort haben sie neben Luxus auch die neuste Technik zur Verfügung, die jegliche Krankheiten heilen kann. Die weniger Bevorzugten leben weiterhin auf der abgewirtschafteten Erde und werden ihrem traurigen Schicksal überlassen. Einer von ihnen ist der Fabrikarbeiter Max De Costa (Matt Damon). Während einem Arbeitsunfall wird er radioaktiv verstrahlt und hat nur noch 5 Tage zu leben. Sein Ziel ist es, nach Elysium zu gelangen um sich heilen zu lassen. Dafür lässt sich Max mit dem Verbrecher Spider (Wagner Moura) ein, welcher die Möglichkeit hat Menschen nach Elysium zu schleusen. Doch als Gegenleistung erwartet dieser Daten aus dem Gehirn eines Priviligierten. Die Daten die Max jedoch beschaffen kann, enthalten ein Neustartprogramm von Elysium. Von da an ist Max vogelfrei, obwohl es jeder auf ihn abgesehen hat und seine Zeit wird knapp, da sein Gesundheitszustand rapide abnimmt.
Das 2 Klassen-System, soziale Benachteiligung und Ausgrenzung – die Themen sind bekannt und wurden von Regisseur Neill Blomkamp schon in seinem Erstlingswerk ’District 9’ zu Genüge dem Zuschauer vor Augen geführt. Die Stärken des Vorgängers lagen in seiner subtilen Art, die sozialen Missstände anzuprangern. Der schon fast dokumentarische Ansatz dieses Sci-Fi Thrillers half eine Wahrhaftigkeit aufrecht zu halten, gleichzeitig aber auf ganzer Linie zu überzeugen. Dieser Film funktionierte visuell und inhaltlich gleichwohl für Actionfreunde wie auch für Arthouse-Jünger.
Elysium kommt da gleich mal eine Spur durchgestylter und schneller daher. Die Moral wird einem von der ersten Minute förmlich aufgezwängt. Der Bruch der Menschheit erstreckt sich jetzt von der Erde bis in das Weltall. Wir haben verstanden. Kaum zu überwinden.
Die Figuren und Wendungen sind nur so aufgeladen von Klischees. Vielleicht ist dieser Zustand gewollt, bereitet aber im Laufe des Films mehr Langeweile als Spaß. Das Hinarbeiten auf ein Happy End ist nervtötend, weil auch keine Minute der Eindruck entsteht, als wolle man eine Geschichte abseits der Norm erzählen.
Die Effekte und der Planet Elysium sind natürlich schön anzusehen und große Kunst. Aber da wir es ja nicht mit einem Bilderbuch zu tun haben, ist dies eher zweitrangig. Matt Damon ist ungewohnt in der Rolle des zerschundenen Actionhelden, blüht aber merklich darin auf mal keinen Sunnyboy spielen zu müssen.
Bloomkamp versucht sich ganz wie Christopher Nolan in der Nische des Action-Kino für Autorenfilmer breit zu machen. Sein Debüt war ein guter Weg dahin. ‘Elysium‘ hingegen schwimmt zu sehr in der Masse, wenn auch versucht wurde auf der Metaebene etwas mehr als nur banales Hollywoodkino zu liefern
Regie: Neill Blomkamp
Darsteller: Matt Damon, Jodie Foster, William Fichtner, Michael Shanks
DVD-VÖ: 17.Dezember 2013, Sony Pictures Home Entertainment
In Zusammenarbeit mit Sony Pictures Home Entertainment verlosen wir 1 Exemplar der DVD von ‘Elysium’ – ihr wollt gewinnen? Dann schreibt uns bis zum 23. Dezember eine Mail mit eurer Adresse bzw. dem Betreff ‘Elysium’ an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr schon bald Gewinnpost von uns in eurem Briefkasten