HOMELAND – Staffel 2 – Kritik & Verlosung

Ich bin kein Terrorist. 

(Brody – Homeland)

Wenige Monate sind vergangen seit den Ereignissen von Staffel 1. Brody (Damian Lewis) ist Mitglied des US-Repräsentantenhauses. Seine politische Karriere geht steil nach oben und auch das Amt des Vizepräsidenten rückt immer näher. Carrie (Claire Danes) arbeitet in einer Schule. Vom Dienst beim CIA ist sie suspendiert. Sie lebt bei ihrer Familie und versucht ihre Krankheit in Griff zu bekommen.

Plötzlich wird Brody von Unterstützern Abu Nazirs (Navid Negahban) kontaktiert. Für sie soll er geheime Daten beschaffen. Gleichzeitig kommt das CIA immer näher an das Netzwerk des Terroristen Nazirs und im Laufe dessen auch an das Video, welches die Selbstmordbotschaft Brodys beinhaltet. Ein Netz aus Geheimnissen, Intrigen und Lügen spinnt sich und an dessen Ende nur die Zerschlagung des Terrornetzwerkes stehen kann.

Die erste Staffel von ’Homeland’ setzte Maßstäbe – eine ausgeklügelte Story, real-politische Bezüge, welche die Terroristen-Politik der USA bis ins einzelne sezierte und wahrscheinlich mehr als einmal der Wahrheit ziemlich nah kam. Die Grundgeschichte war untypisch für eine Serie und man war sich unsicher, wie die Schöpfer den Plot über einen US-Soldaten, der in Afghanistan auf die Seite der Terroristen gezogen wird und nun einen Anschlag in den USA vorbereiten soll, mehr als eine Staffel durchhalten sollten.

An Geschwindigkeit und Wendungen mangelt es dieser Staffel nicht. Nie kommt das Gefühl auf man betrachtet eine Serie – vielmehr herrscht auch hier wieder das Gefühl einen sehr, sehr langen Film zu schauen.

Den Figuren wurde in dieser Staffel nochmals mehr Tiefe verliehen. Vor allem Claire Danes in ihrer Rolle als Carrie profitiert davon. Ihr Fall als Ausgestossene des CIAs, der persönliche Kampf gegen ihre Krankheit und den eigenen Körper sind Highlights der Serie.

Leider merkt man der Serie an, dass die Autoren sich nicht sicher sind wie es in Zukunft weitergehen soll. Viele Geschichten werden angedeutet, mal ausführlicher, mal kürzer erzählt. Die Liebesgeschichte zwischen Brody und Carrie nimmt zu viel Platz ein und ist letztendlich unnötig. Auch dass Brodys Tochter Dana so viel Platz eingeräumt wird ist eher nachteilig. Die spannenden Storys werden unterbrochen. Vermutlich sollte hier eine persönliche Fallhöhe für Brody definiert werden. Leider ist diese nicht überzeugend genug und geht bei der Menge eher auf die Nerven.

In einem Interview, welches unlängst in der New York Times veröffentlicht wurde, haben die Macher ihr Credo für die Show verraten. „Man sollte ein Geheimnis lüften, bevor der Zuschauer es erwartet. (…) Der einzige Weg, den Zuschauer zu überraschen, ist, ein Geheimnis frühzeitig zu lüften.“ Dies wird insbesondere in Staffel 2 verfolgt. Eine Fülle an Geheimnissen wird aufgebaut. Mehr Action und eine schnellere Abfolge der Episoden ist das Resultat dieser Arbeitsweise und überbietet dadurch sogar Staffel 1.

Die 2. Staffel von ’Homeland’ wurde kontrovers diskutiert. Die Entscheidung der Produzenten Abstand zu nehmen von komplexen und realistischen Charakterstudien hin zu mehr Überraschungsmomenten ist nicht vollends geglückt. Verabschiedet man sich aber von der extrem hohen Erwartungshaltung nach den ersten 12 Episoden, wird immer noch großartige Fernsehunterhaltung geliefert.

Regie: Michael Cuesta, Lodge H. Kerrigan, David Semel, Lesli Linka Glatter, Guy Ferland
Darsteller: Claire Danes, Damian Lewis, Rupert Friend
DVD-VÖ: 6. Dezember 2013, Twentieth Century Fox

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Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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