I‘ve got what I need but it‘s not what i want,
With this shifts that I work it‘s the best that i‘ve got,
I see you again when we‘re both off the clock,
Or I‘ll find another girl or I‘ll find another job
(Spring Offensive – 52 Miles)
Spring Offensive dürften dem einen oder anderen sicher schon ein Begriff sein, in den vergangenen zwei Jahren spielte die Band aus Oxford bereits mehrere ausgedehnte Deutschlandtourneen und machte dabei auch schon Halt im Bedroomdisco Headquarter in Darmstadt. Mit ‘Young Animal Hearts‘ erscheint nun am 14.03. das Debütalbum, das die Band mit Hilfe einer Crowdfunding Kampagne veröffentlichte.
Als Opener setzen Spring Offensive auf die Single ‘Not Drowning, But Waving‘ aus dem Jahr 2012. Elegisch baut sich der Song auf, die Instrumentierung schwillt immer zwingender an und entlädt sich schließlich in krachenden Gitarren und dem für Spring Offensive typischen Harmoniegesang. ‘Not Drowning, But Waving’ ist ein Song, für den man die Buben aus Oxford lieben muss. Umso erstaunlicher ist das folgende, fast schon belanglose ‘Bodylifting‘. Glattgebügelter Indie-Pop, den man sich schon fast im Radio vorstellen kann. Ecken, Kanten und vor allem Spannung sucht man leider vergebens. Durch das unentschlossene Tempo wird man leider nie so richtig mitgerissen. In eine ähnliche Richtung geht ‘Hengelo‘. Sänger Lucas Whitworth erzählt hier die Geschichte von dem Waldjungen Ray (Wiki) aus Hengelo und besingt dabei das Gefühl, das aufkommt, wenn man sich verloren fühlt. ‘I’m at the gates, I wait in hope, frozen by the Eastern cold. I was in Berlin, I was on my own.’ Trotz der eigentlich simplen Lyrics, kommen bei ‘Hengelo’ Emotionen auf und man fühlt sich sofort abgeholt.
Ein ähnliches Highlight, wie der Opener, ist auch die aktuelle Single. ‘The River‘ baut sich langsam auf, nach und nach stoßen immer mehr musikalische Elemente zueinander und auch das Tempo nimmt zu. Spring Offensive beherrschen das Spiel mit den dunklen Tönen der Gefühlsklaviatur und zaubert auf ‘Young Animal Hearts’ teils kleine schwermütige Hymnen, die mit herrlichem Tiefgang brillieren. Dann ist da noch das bedächtig-schwelgerische ‘Carrier‘, mit seinen gesummten Harmonien – ein Song der besonders live durch das wunderschöne, stimmliche Zusammenspiel der Band funktioniert. ‘52 Miles‘ hingegen schlägt wieder dunklere Töne an und erklärt wie schwierig es manchmal ist Job und Beziehung gleichzeitig erfolgreich zu bestreiten. Ein Song über Entscheidungen, die getroffen werden müssen, sich aber nicht so einfach treffen lassen wollen.
Insgesamt ist ‘Young Animal Hearts’ ein rundes Album geworden. Die Songs sind im großen und ganzen abwechslungsreich, jedoch werden öfter die selben, markanten musikalischen Kniffe angewendet. Bei dem gefühlt zehnten ähnlichen Melodiebruch, in dem der kleine Bandchor einsetzt, sitzt die Überraschung nicht mehr ganz so tief und Routine nimmt ihren Platz ein. Das verzeiht man Spring Offensive jedoch gerne, da das Songwriting auf sehr hohem Niveau daherkommt. Wer sich immer noch nicht überzeugt fühlt, sollte seine Chance nutzen und sich die Jungs aus Oxford live anschauen. Da geben Spring Offensive nämlich 110% und sind noch eine ganze Spur mitreissender als auf Platte. Oh, was für ein Glück, dass ab heute wieder einige Deutschland Termine anstehen, unter anderem auch wieder in Darmstadt. Der Befehl lautet hingehen.
Spring Offensive – Young Animals Hearts
VÖ: 14. März 2014, Spring Offensive, Indigo
http://springoffensive.co.uk
https://www.facebook.com/springoffensive
Spring Offensive auf Tour
20. März 2014, Hamburg – Molotow
21. März 2014, Münster – AMP
22. März 2014, Lörrach – Between The Beats Festival
23. März 2014, Darmstadt – Bedroomdisco
24. März 2014, Berlin – Privatclub