Every breath that I’ve been through
Every breath that I’ve seen
Are forgotten for talking
All the words that I mean
Home from one to the kitchen floor
The glow has gone and the window’s closed
Go behold, we once lived here
These yellow walls are all but bare..
(Arthur Beatrice – Fairlawn)
Bei Arthur Beatrice handelt es sich – auch wenn der Name es nahelegt – nicht um einen Solokünstler, sondern um ein Quartett aus London, das bereits 2011 im Zuge der The XX-Hysterie im NME Schlagzeilen mit ihrem sanften Elektropop machte. Die Briten hatten aber keine Eile, nach dem ersten Trubel um sie direkt ein heiβgestricktes Debüt zu veröffentlichen, sondern zogen sich erst einmal 18 Monate ins Studio zurück und feilten an ‘Working Out‘, was dieser Tage erschienen ist.
‘Working Out’ ist ein federleichtes Popalbum mit elektronischen Einflüssen a la Alt-J und Chvrches, wenn auch nicht so düster wie letztere. ‘Councillor‘, mit dem das Album beginnt ist einer der wenigen sehr ruhigen Tracks – atmosphärisch aufgeladen und angetrieben von einem nervös zuckenden Riff und Sänger Orlando Sheppards sonorer, fast schon sakraler Stimme. „No, those arms / I cannot find the face / Who owns them / Dream me off all this / And I’m done“ heiβt es darin, und spiegelt damit perfekt die Schwerelosigkeit wieder, die diesen Song ausmacht.
Spannend macht das Album vor allem auch die Gegensätzlichkeit der Stimmen der beiden Sänger wieder. Sheppards dunkle Stimme steht im perfekten Widerspruch zu Ella Girardots zartem weiblichen Gesang, der einem vor allem auf dem wunderbaren ‘Midland‘ durch Mark und Bein geht. Auf ‘Fairlawn‘, einem der Highlights des Albums, beginnt Sheppard zunächst allein mit sehnsüchtiger Stimme, um dann im dramatischen Finale von Girardots zarten Harmonien begleitet zu werden – die perfekte Symbiose für die Zerbrechlichkeit, die der Song widerspiegelt.
‘Working Out’ ist – nach all den Vergleichen mit The XX, die Arthur Beatrice seit ihrem Erscheinen auf der musikalischen Bildfläche über sich ergehen lassen mussten – ein ganzes Stück poppiger als erwartet. Pluckernde Gitarrenriffs, zirpende Beats und der wunderbare Wechselgesang machen die 11 Stücke aus und zeigen, dass es sich für das Quartett gelohnt hat, sich die Zeit zu nehmen, am Album zu feilen, und es bleibt zu hoffen, dass die Musikwelt das genauso sieht.
Arthur Beatrice – Working Out
VÖ: 28. März 2014, Vertigo Berlin
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